Massive technische Probleme in NSA-Rechenzentrum
New York (dpa) - Der US-Geheimdienst NSA kämpft laut einem Zeitungsbericht mit massiven technischen Problemen, um sein gewaltiges neues Rechenzentrum in Betrieb nehmen zu können.
Die Anlage im Bundesstaat Utah werde von Stromschwankungen geplagt, die Metall zum Schmelzen brächten, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Projektdokumente und Regierungsbeamte.
Ein Beamter habe die Stromstöße als Blitz in einer 60-Zentimeter-Box beschrieben. In den vergangenen 13 Monaten habe es zehn davon gegeben. Die Probleme hätten Technik für hunderttausende Dollar vernichtet und die Eröffnung des Rechenzentrums um rund ein Jahr verzögert.
Das Rechenzentrum in Utah ist in den vergangenen Jahren zum Symbol für die technische Macht der NSA geworden. Es soll größer sein als jede vergleichbare Anlage von Google und riesige Datenmengen speichern können. Nach Schätzungen von Experten könne die Kapazität im Zettabyte-Bereich liegen, schrieb das „Wall Street Journal“. Ein Zettabyte entspricht dem Inhalt von 250 Milliarden DVDs.
Eine NSA-Sprecherin sagte der Zeitung, dass es in Testphase technische Probleme gegeben habe, die aber inzwischen eingedämmt seien. Rechenzentren sind notorische Stromfresser - vor allem die Kühlung der Computer erfordert viel Aufwand. Den Projektunterlagen zufolge kostet der Strom für die NSA-Anlage in Utah eine Million Dollar pro Monat, hieß es. Damit könne man eine Stadt mit 20 000 Einwohnern versorgen.
Nach Informationen des „Wall Street Journal“ ereignete sich der erste Spannungsstoß Anfang August 2012 und der jüngste erst vor wenigen Tagen, am 25. September dieses Jahres. Jeder Vorfall habe einen Schaden von bis zu 100 000 Dollar angerichtet. Experten stritten den vorliegenden Unterlagen zufolge, ob die Ursachen für die Probleme entdeckt und behoben seien. Außerdem habe es Probleme bei den Generatoren gegeben und die Kühlsysteme seien noch ungetestet.
Geheime Dokumente, die der Informant Edward Snowden in diesem Sommer veröffentlichte, enthüllten, dass die NSA noch mehr Daten erfasst und speichert als bisher angenommen. Unter anderen geht es um Informationen zu Anrufen und besuchten Websites sowie abgefangene E-Mails. Dafür braucht der Geheimdienst seine großen Rechenzentren.