Obama ruft zu Verständnis auf Museum für Schwarzen-Geschichte eröffnet

Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama hat ein nationales Museum für afroamerikanische Geschichte eröffnet und dabei die Menschen im Land zu größerem gegenseitigen Verständnis aufgerufen.

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Die im neuen Museum erzählte Geschichte von Unterdrückung und Triumph, Leid und Freude, Angst und Hoffnung gehöre nicht nur den afroamerikanischen Bürgern, „sie gehört allen Amerikanern“, sagte der erste schwarze Präsident der USA in Washington. Sie erzähle, „wer wir sind“.

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Er hoffe, dass die Einrichtung dazu beitrage, „dass wir miteinander reden, und wichtiger noch, einander zuhören, und am wichtigsten, dass wir einander sehen.“

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Obama äußerte sich dabei auch vor dem Hintergrund neuer Proteste nach jüngsten tödlichen Polizeischüssen auf zwei Schwarze in Tulsa und Charlotte. Vielleicht werde das Museum weißen Besuchern helfen, den Schmerz und Zorn der Demonstranten beispielsweise in Charlotte besser zu verstehen, sagte Obama.

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Aber es könne auch bei schwarzen Besuchern zu einem besseren Verständnis für die Ernsthaftigkeit beitragen, mit der sich Polizisten in weißen Gemeinden darum bemühten, „das Richtige zu tun“.

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Das mehrstöckige Museum der Smithonian Institution liegt an der Washingtoner Mall und mehr als die Hälfte des Gebäudes unter der Erde. Es enthält 36 000 Ausstellungsstücke - Zeugnisse der Geschichte von der Sklaverei über die Bürgerrechtsbewegung bis hin zu Barack Obama. Die Einrichtung ist aber auch der afroamerikanischen Kultur gewidmet, schwarzer Musik und sportlichen Glanzleistungen.

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Neben Obama sprach zur Eröffnung auch Expräsident George W. Bush, der 2003 das Gesetz zum Bau des Museums unterzeichnet hatte. Auch zahlreiche Prominente aus der Unterhaltungsbranche waren dabei, so etwa Angela Bassett, Stevie Wonder, Pattie LaBelle und Robert De Niro. Umrahmt wurde das Ereignis von einem dreitägigen Festival auf der Mall mit Zehntausenden Besuchern.

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Obama betonte, dass Amerika ein Land der Vielfalt sei, voller Widersprüche, „das lässt uns wachsen“. Das Museum könne nicht Armut oder auch Waffengewalt ausrotten oder Diskriminierung auslöschen, „das liegt in unserer Hand“. Aber es zeige, dass sich Amerika auch im Angesicht von Unterdrückung vorwärts bewegt habe. Die Heilung sei nicht beendet, aber es habe große Fortschritte gegeben, und das Museum werde lehren, diesen Prozess voranzutreiben.