Nach IAEA-Bericht: USA beschwichtigen
Washington/Wien (dpa) - Die US-Geheimdienste glauben trotz beunruhigender Berichte aus Teheran einem Medienbericht zufolge nicht, dass der Iran eine Atombombe entwickelt.
Es gebe keine eindeutigen Beweise, dass Teheran beschlossen habe, an einer Bombe zu bauen, berichtete die „New York Times“ am Samstag. Sie berief sich dabei auf Geheimdienstkreise und Regierungsmitarbeiter.
Jüngste Erkenntnisse bestätigten die Einschätzung der Geheimdienste von 2007, dass der Iran sein Atomwaffenprogramm schon Jahre zuvor eingestellt habe. Der US-Geheimdienstdirektor James Clapper hatte Ende Januar erklärt, dass sich der Iran zwar noch alle Optionen offenhalte. Es gebe aber keine Hinweise, dass Teheran eine Entscheidung getroffen habe, ein Programm zum Bau der Bombe zu beginnen.
Am Vortag hatte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA in ihrem neuen Iran-Bericht festgehalten, der Iran habe seine Urananreicherung deutlich gesteigert. Das Land habe seine Kapazitäten zur hochprozentigen Anreicherung verdreifacht, heißt es in dem vertraulichen Bericht von IAEA-Chef Yukiya Amano vom Freitag.
Die Fähigkeit des Iran, Uran auf bis zu 20 Prozent anzureichern, hat in der westlichen Welt Besorgnis ausgelöst, weil es die Möglichkeit zur Herstellung waffenfähigen Urans erhöht.
Nach Einschätzung des Iran beweist der IAEA-Bericht die „friedliche Natur“ des Nuklearprogramms des Landes. Zudem reflektiere der Report die Fortschritte, die der Iran in der Nukleartechnologie gemacht habe, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Fars den IAEA-Botschafter des Landes, Ali-Asgar Soltanieh, am Freitagabend.
Soltanieh sagte, was im IAEA-Bericht stehe, sei bereits früher von iranischer Seite bekanntgegeben worden. Dass den IAEA-Inspekteuren der Zugang zur Militärzone Parchin verweigert worden sei, habe technische Gründe gehabt. Darüber könne aber verhandelt werden.
Der Iran wolle sowohl internationale Vorschriften einhalten als auch die Zusammenarbeit mit der IAEA fortsetzen, sagte Soltanieh. Teheran werde aber keine Zugeständnisse machen, wenn es um sein Recht gehe, Nuklearprogramme für zivile Zwecke voranzutreiben.