Neue Unruhen erschüttern Karachi
Islamabad (dpa) - Zwei Wochen nach den schweren Unruhen mit fast 100 Toten ist die Hafenmetropole Karachi im Süden Pakistans erneut von Straßenkämpfen erschüttert worden. Dabei wurden 19 Menschen getötet und 25 weitere verletzt.
Wie Rettungskräfte am Wochenende mitteilten, hatte es seit Freitag Zusammenstöße und gewaltsame Aktionen rivalisierender politischer Gruppen gegeben. Sicherheitskräften gelang es erst in der Nacht zum Sonntag, die Lage in den zwei betroffenen Stadtteilen unter Kontrolle zu bringen.
Nach Polizeiangaben waren in die Auseinandersetzungen Anhänger der in der Provinz Sindh mitregierenden Regionalpartei MQM sowie einer Splittergruppe verwickelt, die sich von der Partei abgespalten hatte. Die Organisationen konkurrieren um Einfluss im Urdu sprechenden Teil der Bevölkerung. Diese Menschen oder deren Vorfahren waren nach der Gründung Pakistans 1947 aus dem heutigen Indien zugewandert.
Erst Anfang Juli waren bei ethnisch motivierten Unruhen zwischen MQM-Anhängern und Angehörigen der paschtunischen Minderheit nach offiziellen Angaben 95 Menschen getötet und 170 weitere verletzt worden. Vor allem diese Gruppen gehen in Karachi, dem Handels- und Finanzzentrum Pakistans, immer wieder gewaltsam gegeneinander vor. Bereits vor einem Jahr hatte es bei Unruhen etwa 100 Tote gegeben.