Nordkorea lässt US-Kriegsveteran Newman frei
Seoul/Washington (dpa) - Mehrere Wochen lang hält Nordkorea einen US-Kriegsveteranen fest. Er soll Verbrechen während des Korea-Kriegs begangen haben. Der Fall erregte weltweit Aufmerksamkeit. Jetzt lässt Pjöngjang den 85-jährigen Kalifornier wieder frei - „aus humanitären Gründen“.
Das kommunistische Regime Nordkoreas hat
einen wochenlang festgehaltenen US-Kriegsveteranen freigelassen.
Der 85-jährige Kalifornier Merrill Newman sei ausgewiesen worden, berichteten die staatlichen Medien. Die Entscheidung fiel mit dem letzten Tag des Besuchs von US-Vizepräsident Joe Biden in Südkorea zusammen.
„Es ist großartig heimzukommen“, sagte Newman am Samstag bei der Ankunft in San Francisco. Zuvor hatten Mitarbeiter der US-Botschaft den Ex-Soldaten am Flughafen in Peking empfangen.
Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA hatte die Freilassung mit „humanitären Gründen“, dem fortgeschritten Alter und dem Gesundheitszustand des Mannes begründet. Zudem habe er seine Taten bedauert.
Newman hatte im Herbst als Tourist das Land besucht, in dem er während des Korea-Kriegs (1950-53) bei den US-Truppen an der Seite Südkoreas gekämpft hatte. Nach Angaben seiner Familie wurde er kurz vor seinem Abflug in Pjöngjang am 26. Oktober aus einem Flugzeug geholt. Pjöngjang warf dem Veteranen Verbrechen während des Kriegs und staatsfeindliche Umtriebe vor.
Biden und das US-Außenministerium begrüßten die Freilassung. Zugleich kritisierte der amerikanische Vizepräsident das Regime in Pjöngjang wegen der Festnahme. „Das sind gute Nachrichten, die Volksrepublik ließ jemanden frei, den sie von vornherein nicht hätte haben sollen“, sagte Biden in Seoul. Zugleich rief er Nordkorea zur Freilassung des Amerikaners Kenneth Bae auf, der seit mehr als einem Jahr in dem Land festgehalten wird.
Zum Abschluss seiner einwöchigen Ostasienreise besichtigte Biden die demilitarisierte Zone (DMZ), die beide koreanischen Staaten trennt. Bei einem Treffen mit Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye hatte Biden am Freitag bekräftigt, dass die USA ihren Einfluss in der Region verstärken wollen. Nach seinen Besuchen in Peking und Tokio übte Biden auch noch einmal Kritik an China und Nordkorea. Dabei ging es um Chinas umstrittene Luftraumüberwachungszone im Ostchinesischen Meer sowie um Nordkoreas Atomprogramm.