Putin warnt vor einseitigen Schritten im Nahost-Konflikt

Bethlehem/Amman (dpa) - Der russische Präsident Wladimir Putin hat Israel und die Palästinenser vor übereilten Schritten im Nahost-Konflikt gewarnt.

„Ich bin davon überzeugt, dass einseitige Schritte vor einer Lösung des Konflikts nicht hilfreich sind“, sagte der Kremlchef am Dienstag nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Bethlehem. Zugleich sagte er den Palästinensern weitere Unterstützung für einen eigenen Staat zu. „Russland hat kein Problem damit, denn wir haben einen solchen Staat schon vor 25 Jahren anerkannt“, sagte Putin.

Abbas betonte, eine Friedenslösung könne nur durch Verhandlungen erreicht werden. Die Idee einer internationalen Friedenskonferenz in Moskau solle wieder aufgegriffen werden. Außerdem habe er Putin um Hilfe bei der Freilassung von Palästinensern aus israelischer Haft gebeten.

Anschließend reiste Putin zu einem Kurzbesuch nach Jordanien, der letzten Station seiner Nahostreise, weiter. Dort weihte er zunächst ein russisches Pilgerhaus am Jordanfluss ein, um dann Gespräche mit König Abdullah II. aufzunehmen.

Bei Putins Besuch in Israel am Vortag hatten das umstrittene iranische Atomprogramm und der bürgerkriegsähnliche Konflikt in Syrien im Mittelpunkt gestanden. Putin warnte Israel erneut vor den unkalkulierbaren Folgen eines Militärschlags gegen iranische Atomanlagen.