Türkei droht Assad mit „furchtbarem Zorn“
Nato verurteilt die „feindliche Handlung“ Syriens.
Brüssel/Ankara. Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan hat den Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gefordert. „Die Türkei unterstützt das syrische Volk mit allen nötigen Mitteln, bis es von Unterdrückung, Massakern, diesem blutdürstigen Diktator und seiner Clique befreit ist“, sagte Erdogan.
Syrische Truppenbewegungen an der Grenze werden von der Türkei zudem ab sofort als potenzielle Bedrohung aufgefasst und bekämpft, kündigte Erdogan an. Die Türkei sei kein Land, das „mit gefesselten Händen“ einem Angriff wie dem auf ihr Flugzeug zuschaue, sagte Erdogan. „So wertvoll die Freundschaft der Türkei ist, so furchtbar ist ihr Zorn.“
Zuvor hatte er mit scharfen Worten den Abschuss eines türkischen Militärjets durch Syrien verurteilt. Die Nato hat den Abschuss ebenfalls verurteilt und ihrem Mitglied Türkei volle Solidarität zugesichert.
Auf einer Sondersitzung erklärte der Nordatlantikrat, der Vorfall sei „ein weiteres Beispiel der Rücksichtslosigkeit der staatlichen Einrichtungen Syriens in Bezug auf internationale Regeln. Frieden, Sicherheit und Menschenleben”. Die Nato halte den Abschuss für unakzeptabel und verurteile ihn auf das Schärfste.
Ankara und Damaskus streiten darüber, ob die Maschine vom Typ Phantom F-4, die vorübergehend syrisches Gebiet überflogen hatte, im syrischen Luftraum oder außerhalb abgeschossen wurde. Die Türkei stuft die Sache als „feindliche Handlung” ein, die für ihre Sicherheit, politische Unabhängigkeit und territoriale Unversehrtheit bedrohlich sei.
Für einen solchen Fall sieht der Nato-Vertrag eine Beratung aller Verbündeten vor. Von zusätzlichen Maßnahmen gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ist aber nicht die Rede. Er erwarte auch nicht, dass es zu weiteren Vorfällen kommen werde, sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.