Putin wird scheitern

Wladimir Putin, so scheint es, hält in der Ukraine-Krise alle Fäden in der Hand. Die Strippen, an denen er zieht, werden aber über kurz oder lang ihre Spannung und ihre Wirkungskraft verlieren. Die simple Wahrheit ist, dass Russland nicht stark ist.

Ein Kommentar von Ulrich Krökel.

Foto: Marcus Dewanger

Außerhalb der Metropolen oder der Scheinwelt von Sotschi ist das Riesenreich marode. Noch kann das Regime diese strukturelle Schwäche mit den Milliarden aus dem Energiegeschäft abfedern. Mittel- und langfristig wird Putin scheitern.

Umso wichtiger ist es aus westlicher Sicht, Ruhe und Augenmaß zu bewahren. An oberster Stelle muss eine Stabilisierung der Ukraine stehen — zur Not auch ohne die Krim. Erst wenn die Gefahr eines Zerfalls gebannt ist, lässt sich gezielt eine neue Strategie für den postsowjetischen Raum entwickeln.

Sanktionen gegen Putin sind richtig und wichtig. Wichtigster Teil einer neuen Ostpolitik muss es aber sein, das westliche Demokratie-Modell wieder attraktiver zu machen. Die Ukraine kann dafür zum Schlüssel werden.