Rekordbeteiligung bei Türkei-Wahl in Deutschland

Die Türkei-Wahl in Deutschland ist zu Ende, fast jeder zweite Wahlberechtigte stimmte ab - niemals waren es mehr.

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Berlin/Istanbul. An der türkischen Präsidenten- und Parlamentswahl haben sich in Deutschland mehr Türken beteiligt als jemals zuvor: Genau 717 992 der 1 443 585 in Deutschland registrierten Wähler gaben bis Dienstagabend ihre Stimme ab, wie aus Statistiken der türkischen Wahlbehörde vom Mittwoch hervorgeht. Damit lag die Beteiligung bei 49,74 Prozent. Die von den 13 türkischen Konsulaten in Deutschland eingerichteten Wahllokale schlossen am Dienstag um 21 Uhr. Auslandstürken können aber noch bis zum Wahltag am Sonntag an den Grenzübergängen, Häfen und Flughäfen der Türkei abstimmen.

Die Präsidenten- und Parlamentswahl an diesem Sonntag ist die fünfte Abstimmung, bei der Türken mit Wohnsitz außerhalb der Türkei im Ausland wählen konnten. Erstmals war das bei der Präsidentenwahl 2014 möglich, dann bei zwei Parlamentswahlen im Jahr 2015 und beim Verfassungsreferendum im vergangenen Jahr. Die Wahlbeteiligung in Deutschland war jeweils niedriger. Beim Referendum hatten zum Zeitpunkt der Schließung der Wahllokale in Deutschland 48,73 Prozent oder 696 863 der damals 1 430 127 registrierten Wähler abgestimmt.

Ein Türke steckt seinen Wahlzettel in die Wahlurne. Vom 7. bis 19. Juni dürfen die Türken im Ausland das Parlament und den Staatspräsidenten wählen.

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Dieses Mal war die Stimmabgabe in 60 Ländern außerhalb der Türkei möglich, in Deutschland zwischen dem 7. und 19. Juni. In Deutschland wählten 660 183 Stimmberechtigte in den Wahllokalen, die die Konsulate eingerichtet hatten. 57 809 stimmten an Grenzübergängen, Häfen und Flughäfen in der Türkei ab.

Im Einzugsbereich des Konsulats in Essen lag die Wahlbeteiligung am höchsten: 67,4 Prozent der dort registrierten Wähler machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. An zweiter Stelle lag Köln (56,3), gefolgt von Düsseldorf (55,7), Stuttgart (55,3), Hamburg (51,8), Mainz (50,4), München (48,5), Frankfurt (47,5), Nürnberg (44,9), Hannover (44,8), Karlsruhe (44,6), Berlin (44,2) und Münster (29,1).

In Österreich lag die Wahlbeteiligung bei 51,8 Prozent, 55 273 der 106 657 dort registrierten Wähler stimmten ab. In der Schweiz lag die Quote bei 56,7 Prozent, 56 096 der 98 929 Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch.

Weltweit lag die Wahlbeteiligung bis zum Ende der Wahl im Ausland am Dienstag bei 48,8 Prozent, leicht über der beim Referendum (47,9 Prozent). Bei einem knappen Ergebnis könnten die Stimmen der gut drei Millionen Auslandstürken entscheidend sein. Ausgezählt werden die Stimmzettel in der Türkei, die Ergebnisse werden erst zusammen mit denen in der Türkei bekanntgegeben. dpa