Republikaner attackieren Trump in TV-Debatte
Simi Valley (dpa) - Die republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber wollen dem in Umfragen führenden Rivalen Donald Trump gemeinsam das Wasser abgraben.
Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, Wisconsins Gouverneur Scott Walker und Kentuckys Senator Rand Paul griffen den Unternehmer in der zweiten TV-Debatte der Republikaner am Mittwochabend (Ortszeit) direkt an. „Wir wissen nicht, wer Sie sind und wohin Sie gehen“, sagte Walker in dem Schlagabtausch mit Trump.
Der nach wie vor eher blass wirkende Bush, der in Umfragen zuletzt deutlich an Boden verloren hatte, sagte, er habe als Gouverneur von Florida verhindert, dass der milliardenschwere Baulöwe in dem Südstaat ein Kasino errichtet. Bush forderte auch eine Entschuldigung Trumps dafür, dass dieser seine aus Mexiko stammende Frau bei der Debatte um Einwanderung mit ins Spiel gebracht hatte.
Die deutlich souveräner als zuvor auftretende Carly Fiorina, Ex-Chefin des Unternehmens Hewlett-Packard, bezeichnete Trump als „Entertainer“. Nach und nach würden im Wahlkampf aber alle entlarvt, warnte sie ihn. Besonders bei außenpolitischen Fragen bewies Fiorina Fachkenntnis. Sie reagierte auch auf Beleidigungen Trumps über ihr Aussehen. „Ich glaube, die Frauen in diesem Land haben sehr genau gehört, was Herr Trump gesagt hat.“ Dem US-Magazin „Rolling Stone“ hatte der 69-Jährige gesagt: „Schau Dir das Gesicht an! Wird irgendjemand dafür stimmen? Kannst Du Dir das vorstellen, als Gesicht des nächsten Präsidenten?!“ Am Mittwoch lenkte er erneut ein und erklärte: „Ich finde, dass sie eine wunderschöne Frau ist.“
Thema der vom Sender CNN veranstalteten Debatte im kalifornischen Simi Valley waren unter anderem der Konflikt in Syrien, der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie das Verhältnis zu Russland, China und dem Iran. Außerdem ging es um innenpolitische Fragen wie Mindestlohn, Steuern und Familienplanung.
Trump hatte in der Runde der elf Kandidaten erneut Schwierigkeiten, sich zu außenpolitischen Fragen zu äußern. Er verwies dagegen darauf, dass er als Präsident zu vielen Staats- und Regierungschefs ein besseres Verhältnis haben würde als Amtsinhaber Barack Obama. Beim Thema Einwanderung bekräftigte Trump erneut, eine Grenzmauer bauen zu wollen. „Wir haben eine ganze Menge sehr böser Typen in diesem Land.“