Das Nato-Mitglied Dänemark will unbewaffnete Soldaten zum Training in die von Russland angegriffene Ukraine schicken. Das sagte der Chef des dänischen Heeres, Peter Boysen, dem Fernsehsender TV 2. Demnach sollen die dänischen Soldaten von den ukrainischen Militärs und vor allem von deren Erfahrungen im Drohnenkrieg lernen.
Boysen sagte zu TV 2, die Dänen würden sich weit von der Front entfernt aufhalten, vermutlich in Trainingszentren im Westen der Ukraine. Das Training könnte dem Heereschef zufolge schon im Sommer beginnen.
Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen wollte sich der Nachrichtenagentur Ritzau zufolge nicht zu den Plänen äußern mit dem Hinweis, die Zuständigkeit in der Sache liege beim Militär.
Russischer Botschafter: Leben dänischer Soldaten in Gefahr
In der russischen Botschaft in Kopenhagen sorgen die Pläne des dänischen Militärs für Unmut. In einem schriftlichen Kommentar teilte der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, TV 2 mit, ein Training dänischer Soldaten in der Ukraine ziehe „Dänemark tiefer in den Konflikt hinein“ und „provoziere eine weitere unkontrollierte Eskalation“.
Der russische Botschafter schrieb demnach weiter, die Entscheidung bringe „das Leben dänischer Soldaten in Gefahr.“ Denn alle militärischen Einrichtungen in der Ukraine, auch Trainings- und Ausbildungszentren im Westen des Landes, sind laut Barbin „legitime Ziele“ für das russische Militär.
Dänemark ist Gründungsmitglied der Nato und zählt seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als drei Jahren zu den größten Unterstützern der Ukraine.
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