Russlands Außenminister verteidigt Einreiseverbot für Harms
New York (dpa) - Nach dem Einreiseverbot in Russland für die Grünen-Europapolitikerin Rebecca Harms hat der Außenminister Sergej Lawrow die Entscheidung der Behörden verteidigt.
Über den konkreten Fall wisse er zwar nicht Bescheid, sagte der Minister am Freitag bei einem Besuch in New York der Agentur Interfax zufolge. „Jedes Land hat das Recht, ohne Angabe von Gründen einem Bürger eines anderen Landes die Einreise zu verweigern“, erklärte er.
Der Grünen-Fraktionschefin im Europaparlament Harms war am Vortag an einem Moskauer Flughafen die Einreise nach Russland verweigert worden. Sie wollte am Freitag als Beobachterin an einem Gerichtstermin in der russischen Hauptstadt gegen die wegen Mordes angeklagte ukrainische Pilotin Nadeschda Sawtschenko teilnehmen.
Harms sagte unter Berufung auf die deutsche Botschaft, die russischen Behörden hätten eine „Stopp-Liste“ für westliche Politiker eingerichtet. Der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow bestätigte, dass Harms auf dieser Liste stehe. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf Einreiseverbote in die EU für russische Abgeordnete wegen der Ukraine-Krise, teilte er mit.