Schweizer wählen die neue Mitte
Bern (dpa) - Bei den Parlamentswahlen in der Schweiz haben die Stimmberechtigten neue Parteien in der politischen Mitte gestärkt und den Höhenflug der national-konservativen SVP gestoppt. Das geht aus der am Sonntagabend veröffentlichten ersten Hochrechnung des Schweizer Fernsehens hervor.
Zwei neue Parteien können vermutlich rund zehn Prozent der Wählerstimmen gewinnen. Nach der Hochrechnung verzeichnen die Sozialdemokraten wie die Grünen bis knapp über einem Prozent Verluste. Die Christdemokraten nehmen genau wie die liberale FDP über zwei Prozent ab. Die Schweizerische Volkspartei (SVP) kann ihr Ergebnis von 2007 nicht wie erwartet verbessern, sondern büßt sogar Stimmen ein. Allerdings bleibt sie stärkste Partei.
Sieger sind dagegen die von der SVP abgespaltete Bürgerlich-Demokratische Partei Schweiz (BDP) sowie die rechts von den Grünen stehenden Grünliberalen (glp). Während die BDP zum ersten Mal antritt und möglicherweise 5,4 Prozent erreichen wird, können die Grünliberalen vermutlich über vier Prozent zulegen.
Aufgerufen waren fünf Millionen Stimmberechtigte, die Abgeordneten der beiden Kammern des Parlaments für vier Jahre neu zu bestimmen. Dabei geht es um 200 Sitze in der großen (Nationalrat) und 46 in der kleinen Kammer (Ständerat).