Seoul erörtert mit China die Lage in Nordkorea

Seoul (dpa) - Nach dem Tod von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Il will Südkorea mit China die Bedingungen für eine Wiederaufnahme der Mehrparteiengespräche über das nordkoreanische Atomprogramm erörtern.

Der südkoreanische Atomunterhändler Lim Sung Nam sei nach Peking gereist, teilte das Außenministerium in Seoul mit. Bei seinen Treffen mit chinesischen Vertretern, darunter Pekings Korea-Sonderbeauftragter Wu Dawei, wolle er auch über die Lage auf der koreanischen Halbinsel sprechen.

Kim Jong Il war nach offiziellen Angaben am Samstag im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. In den Monaten vor seinem Tod hatte sich das kommunistische Land mehrfach zu neuen Verhandlungen mit den USA, China, Südkorea, Russland und Japan über sein umstrittenes Atomprogramm bereiterklärt. Kim hatte jedoch Vorbedingungen für die Gespräche abgelehnt, die Nordkorea vor mehr als zwei Jahren abgebrochen hatte.

Die USA und Südkorea fordern, dass Nordkorea sichtbare Schritte zum Abbau des Atomprogramms unternimmt, bevor die Sechser-Verhandlungen fortgesetzt werden könnten. Zuletzt gab es nach Berichten südkoreanischer Medien Hinweise dafür, dass Pjöngjang in einem ersten Schritt zur Aussetzung seines Programms zur Urananreicherung bereit sei, wenn die USA im Gegenzug Nahrungsmittelhilfe leisteten. Uran kann in hoch angereicherter Form zum Atombombenbau verwendet werden.