Steinmeier mahnt Japan und China im Inselstreit zu Dialog
Tokio (dpa) - Im Inselstreit zwischen Japan und China hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier beide Staaten gemahnt, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zum Auftakt einer viertägigen Asienreise verwies Steinmeier in Tokio auf die Aussöhnung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Europäer hätten gelernt, dass für die „Verständigung über eine gemeinsame gute Zukunft“ ein Dialog über das Vergangene erforderlich sei.
Der Territorialstreit zwischen Japan und China um einige unbewohnte Inselgruppen im Pazifik schwelt bereits seit Jahrzehnten. Auch das Verhältnis mit Südkorea ist dadurch belastet. In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen wieder verschärft. Steinmeier sagte: „Wir schauen mit einigen Sorgen auf die Auseinandersetzungen, die hier in Ostasien stattfinden. Wir hoffen, dass hier Foren gefunden werden, mit solchen Spannungen auch umzugehen.“
Steinmeier hält sich bis Montagabend in Asien auf. In Tokio stand für den SPD-Politiker auch ein Treffen mit Ministerpräsident Shinzo Abe auf dem Programm. Am Samstag nimmt er in Hiroshima - wo im August 1945 von den USA die erste Atombombe abgeworfen wurde - am Treffen einer Initiative zur Nichtweiterverbreitung von Nuklearwaffen teil. Das Gespräch dient zur Vorbereitung einer großen Überprüfungskonferenz für den Atomwaffensperrvertrag 2015.
Deutschland und Japan gehören zur Gruppe der sieben großen Industriestaaten (G7) und zum Zusammenschluss der großen Industrie- und Schwellenländer (G20). Beide Länder bemühen sich gemeinsam auch um einen Ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Am Samstagabend fliegt Steinmeier dann nach China, wo ebenfalls Gespräche mit der Regierung geplant sind. Thema wird auch der Konflikt in der Ukraine sein.