Terror in Marrakesch: Viele Tote im Touristen-Café
Die Bombe explodierte im beliebten Kaffeehaus „Argana“. Keine Hinweise auf deutsche Opfer.
Marrakesch. Bomben-Anschlag in Marokkos Touristenhochburg Marrakesch: Bei einem Bombenanschlag auf das bei Urlaubern beliebte Kaffeehaus „Argana“ sind mindestens 18 Menschen getötet und 20 verletzt worden. Unter den Todesopfern seien auch elf ausländische Besucher, berichten örtliche Medien. Über die Hintermänner gab es keine Angaben, es wurde aber spekuliert, dass der nordafrikanische El-Kaida-Ableger AQMI hinter dem Attentat stecken könnte.
Die Terroristen schlugen zur Mittagszeit zu, als das auf dem zentralen Djemaa-el-Fna-Platz gelegene Café besonders gut besucht war. Der Platz zählt zum Unesco-Weltkulturerbe und ist mit seinen Gauklern und Händlern die wichtigste Sehenswürdigkeit in der marokkanischen Wüstenstadt. Die gewaltige Explosion ließ das Lokal teilweise einstürzen und begrub die Gäste unter den Trümmern.
Unter den Toten sind nach Informationen der Pariser Tageszeitung „Le Figaro“ mindestens zwei Franzosen und vermutlich auch ein Brite. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin gab es am frühen Abend keine Hinweise darauf, dass auch Deutsche unter den Opfern des Attentats in Marrakesch seien. Die Botschaft in Rabat sei alarmiert.
Reisenden wird empfohlen, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und den Weisungen der Sicherheitsbehörden Folge zu leisten. Die Polizei hatte die Explosion zunächst auf ein Gasleck in der Küche des Lokals zurückgeführt. „Die Untersuchung der ersten Beweismittel vom Tatort weist jedoch auf ein Attentat hin“, teilte das Innenministerium später mit. Der Anschlag war der bislang schwerste in Marokko seit acht Jahren. dpa