Tod des Afroamerikaners Jamar Clark: Keine Anklage gegen Polizisten

Minneapolis (dpa) - Nach den tödlichen Schüssen auf den 24-jährigen Schwarzen Jamar Clark wird es keine Anklage gegen die beteiligten Polizisten geben. Das entschied ein Bezirksgericht in Minneapolis am Mittwoch laut einem CNN-Bericht.

Die Ermittlungen hätten ergeben, dass die Polizisten sich selbst verteidigt hätten, teilte das Gericht mit. Clark habe im November 2015 in einem Gerangel versucht, an die Waffe eines der beiden Polizisten zu kommen. Dieser habe daraufhin seinen Kollegen gebeten, das Feuer zu eröffnen.

Der Afroamerikaner war nach einem Streit mit seiner Freundin festgenommen und in Handschellen abgeführt worden. Danach sei es zu der Auseinandersetzung mit den beiden erfahrenen Polizisten gekommen, hatten Zeugen berichtet. Clark starb einen Tag später an seinen Kopfverletzungen.

Die nebulösen Umstände von Clarks Tod hatten erhebliche Proteste ausgelöst, in deren Folge in Minneapolis fünf Menschen in einem Protestlager durch Schüsse verletzt worden waren. Aktivisten der Bewegung „Black Lives Matter“ (Schwarze Leben zählen) hatten das Camp vor der Polizeistation aufgeschlagen.

In den USA sind Zwischenfälle wie dieser Anlass für andauernde und wachsende Proteste. Das liegt auch daran, dass tödliche Schüsse weißer Polizisten auf unbewaffnete Schwarze für die Schützen oft folgenlos bleiben.