Tote bei Angriff auf Einkaufszentrum in Kabul
Kabul (dpa) - Ein Selbstmordattentäter hat am Montag am Eingang eines Einkaufszentrums in der afghanischen Hauptstadt Kabul mindestens zwei Wachmänner mit in den Tod gerissen.
Nach Angaben des Innenministeriums wurden zwei weitere Menschen bei der Detonation verletzt. Ministeriumssprecher Samarai Baschari sagte, der Attentäter habe versucht, in das „Kabul City Centre“ einzudringen. Er habe seine Sprengstoffweste gezündet, als Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes am Eingang das Feuer auf ihn eröffneten. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff auf das zivile Ziel.
Befürchtungen über weitere Attentäter in dem Einkaufszentrum bestätigten sich nicht. Kabuls Polizeichef Ayoub Salangi sagte, Sicherheitskräfte hätten alle Geschäfte sowie die Zimmer des Hotels durchsucht, das ebenfalls in dem Einkaufszentrum liegt. Präsident Hamid Karsai verurteilte die Tat. Er teilte mit, der Angriff auf nicht-militärische Ziele zeige die Verzweiflung der „Terroristen“.
Das „Kabul City Centre“ im Innenstadtviertel Schar-e-Nau hatte im Jahr 2005 als erstes Einkaufszentrum Afghanistans geöffnet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind relativ lasch. In dem neunstöckigen Gebäude befindet sich das für afghanische Verhältnisse luxuriöse Hotel „Safi Landmark“, in dem auch Ausländer absteigen. Vor rund einem Jahr hatten Aufständische dieses Einkaufszentrum und ein benachbartes Gästehaus angegriffen. Dabei waren 16 Menschen getötet worden.
Bis vergangenen November war es in Kabul über Monate hinweg relativ ruhig gewesen, seitdem kommt es in der schwer gesicherten Hauptstadt wieder vermehrt zu Anschlägen. Ende vergangenen Monats hatte ein Selbstmordattentäter in einem Supermarkt im Diplomatenviertel mindestens neun Menschen mit in den Tod gerissen, darunter Frauen und Kinder. Am vergangenen Samstag waren bei einer Terrorserie in der südafghanischen Taliban-Hochburg Kandahar mindestens 17 Menschen getötet worden.