Trump gewinnt drei US-Vorwahlen - Clinton hat Probleme

Washington (dpa) - Donald Trump ist wieder obenauf: Offensichtlich unbeeindruckt von einer massiven Gegenkampagne seiner eigenen Partei gewann der Quereinsteiger in den USA drei Vorwahlen.

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Mit den Siegen in Mississippi, Michigan und Hawaii baute er seine Führung bei den Delegierten für den Parteitag im Juli aus. Im streng konservativen Idaho gewann Konkurrent Ted Cruz, Senator aus Texas.

Bei den Demokraten musste die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton im wichtigen Bundesstaat Michigan eine empfindliche Niederlage gegen Bernie Sanders einstecken. Ihr hartnäckiger parteiinterner Widersacher siegte überraschend mit etwa 50 zu 48 Prozent, lag er doch in allen Umfragen zuvor klar hinten.

Der 74-Jährige war erneut vor allem bei jüngeren Wählern sehr stark. Massiv kritisierte er die unmittelbar negativen Folgen internationaler Handelsabkommen für die Menschen in dem Industriestaat. Damit gelang es Sanders, ein neues Thema zu setzen, mit dem er Clinton schaden konnte. Die Ex-Außenministerin tritt für diese Abkommen ein.

Sanders will diese Strategie nun in ähnlich wie Michigan geprägten Staaten fortsetzen. Der Sieg vom Dienstag verleiht ihm großen Rückenwind.

Clinton siegte allerdings mit dem gewaltigen Abstand von 83 zu 17 Prozent in Mississippi. Erneut sicherte sie sich die Stimmen vieler Afroamerikaner. Sanders hatte sich um den Staat gar nicht erst groß bemüht.

Nach seinem Sieg in Michigan sagte der Senator aus Vermont: „Die politische Revolution, über die wir hier sprechen, ist stark.“ Er wolle weitere Staaten gewinnen. „Die stärksten Teile kommen erst noch“, sagte er.

Clinton wandte sich nach ihrem Sieg in Mississippi an ihre Anhänger. „Wir sind besser als das, was uns die Republikaner anbieten“, rief die frühere First Lady.

Trump hatte am vergangenen Wochenende mit Kansas, Maine und Puerto Rico drei Wahlen klar verloren. Vorausgegangen war eine beispiellose Kampagne der eigenen Parteiführung gegen den Unternehmer aus New York. Sein Widersacher Cruz konnte bei der Vergabe der Delegierten leicht aufholen. Die Wahlen vom Dienstag galten als Test dafür, ob diese Kampagne verfängt.

„Ich hoffe, dass die Republikaner das annehmen werden“, sagte der 69-jährige Trump in Florida zu seiner Führung. „Umfragen zeigen, dass ich Hillary schlagen kann. Wir werden viele, viele Menschen von den Demokraten zu uns holen“, sagte er. Tatsächlich sehen die meisten Umfragen Clinton im Vergleich mit Trump deutlich vorn, auch wenn sich der Abstand verringert hat.

Für Marco Rubio, einstweilen Favorit des republikanischen Partei-Establishments, war der Dienstag wie schon der vergangene Samstag ein rabenschwarzer Tag. Sowohl in Michigan als auch in Mississippi kam er nur auf einstellige Prozentwerte. Rubio muss am Dienstag in seinem Heimatstaat Florida unbedingt gewinnen, will er überhaupt im Rennen bleiben.

Trump hat bei den Republikanern die meisten Vorwahlen gewonnen. Im Ringen um die meisten Delegiertenstimmen konnte er sich aber noch immer nicht entscheidend absetzen.

Sollte Trump in den Vorwahlen nicht die nötige Mehrheit der Delegierten für sich gewinnen, könnte es auf dem Parteitag im Juli in Cleveland zu einer Kampfabstimmung kommen, einer sogenannten „brokered convention“.

Für den weiteren Verlauf des Rennens ist nun der kommende Dienstag (15.3.) extrem wichtig, vor allem in Florida und Ohio sind viele Delegierte auf einmal zu gewinnen.