Präsidentschatfskandidat Trump nennt "Belgien" eine "schöne Stadt" - Geographische Verwechslung in Rede über Terrorgefahren
Washington (AFP). Der voraussichtliche US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich mit einer geographischen Verwechslung blamiert. In einer Wahlkampfrede am Mittwoch in Atlanta im Bundesstaat Georgia bezeichnete er "Belgien" als vormals "schöne Stadt" - offensichtlich meinte er Brüssel.
Der Republikaner führte "Belgien" als warnendes Beispiel dafür an, was passiere, wenn Flüchtlinge unkontrolliert ins Land gelassen würden, womit er sich auf die Anschläge in der belgischen Hauptstadt im März bezog. Er habe immer dieses "unglaubliche Bild" von "Belgien" gehabt. Und nun sei "Belgien" ein "elendes Loch". Der rechtspopulistische Immobilienmilliardär hatte Brüssel schon früher als "elendes Loch" beschrieben.
In seiner Rede am Mittwoch sagte er, die Leute gäben ihm für diese Beschreibung recht. Die USA wollten nicht derartige Probleme haben, "aber wir haben sie schon", sagte er unter Verweis auf den von einem mutmaßlich islamistischen Attentäter verübten Anschlag am vergangenen Wochenende in Orlando mit 49 Todesopfern.
In derselben Rede attackierte Trump auch erneut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen ihrer Flüchtlingspolitik. Die Folgen seien eine "Katastrophe" für das Land, sagte er. Die Kriminalitätsräte in Deutschland gehe "durch die Decke".
Der Rechtspopulist sprach vage von "fürchterlichen Dingen", die in Deutschland geschähen. "Und schaut, was mit den Frauen passiert", sagte er, offenbar in Anspielung auf die Übergriffe in der Silvesternacht in Köln. Trump erzählte, dass er Freunde in Deutschland habe, die ihm seit 20 Jahren berichtet hätten, was für ein großartiges Land zum Leben es sei. Einige dieser Freunde "verlassen das Land jetzt".
Der Immobilienmogul nannte Merkels Kurs einen "fürchterlichen Fehler". Nun bleibe abzuwarten, wie die Kanzlerin in der nächsten Wahl abschneide, "wenn es eine Wahl gibt und sie antritt". Er sei sich sicher, dass Deutschland, wenn es die Gelegenheit hätte, jetzt eine andere Politik machen und statt der Aufnahme im eigenen Land Schutzzonen für die Flüchtlinge in Syrien einrichten würde. "Alles ist billiger, und alles ist besser als das, was gerade in Deutschland und anderen Ländern geschieht," sagte Trump.
Der Rechtspopulist hatte die Kanzlerin bereits in den vergangenen Monaten mehrfach wegen ihrer Flüchtlingspolitik angegriffen. Er fordert, die Grenzen der USA für alle Muslime zu schließen. Seit dem Anschlag von Orlando hat Trump seine Forderungen weiter verschärft. Er verlangt nun auch ein generelles Einreiseverbot für Menschen aus Ländern mit einer "erwiesenen Geschichte des Terrorismus".