Kommentar Trump stellt Kandidatur 2024 in Aussicht - Keine schlechten Chancen

Meinung · Trump will 2024 erneut als Präsidient kandidieren. Drei Gründe sprechen dafür, dass er wieder gewählt werden könnte.

Trump will 2024 erneut als Präsidient kandidieren.

Foto: dpa/Evan Vucci

Manchmal sind Formulierungen so verräterisch, dass sie etwas mehr über die Absichten des Redners preisgeben, als es dieser wohl plante. Bei Donald Trumps Rede vor konservativen Anhängern in der Stadt Valdosta (Georgia) am Samstag waren es dieser Satz: „Wir werden das Weiße Haus zurückerobern“.

Damit ließ Trump durchblicken, dass er zu einer Kandidatur in vier Jahren offenbar fest entschlossen scheint. Es gibt drei Hauptgründe, dass Trump diese Chance wahrnehmen und zu einer zweiten Amtszeit ins Weiße Haus zurückkehren könnte.

1. Die Schwäche der Demokraten: Gern wird vergessen, dass Joe Biden den Vorwahlkampf seiner Partei extrem schwach begann. Und dann nur gewann, weil ihm die Schwarzen im Bundesstaat South Carolina mit großer Mehrheit den Rücken stärkten, weil sie unabhängig der Kandidaten-Qualifikation immer für einen Demokraten stimmen. Ob der Establishment-Politiker Biden die Gräben zuschütten kann, ist zweifelhaft.

Die meisten Stimmen für ihn waren keine Pro-Biden-Voten, sondern Anti-Trump-Stimmen. Durchaus denkbar, dass ihn auf Druck der progressiven Linken zur Halbzeit seiner Amtsperiode Vizepräsidentin Kamala Harris ablöst, um damit die Grundlage für eine eigene Kandidatur 2024 zu legen. Das wäre eine Steilvorlage für Trump und eine neue Kampagne seines Lagers über einen Linksruck bei den Demokraten.

2. Der Rückhalt der Basis und der Republikaner: Noch nie haben mit über 74 Millionen so viele Menschen bei einer US-Wahl für einen Verlierer gestimmt. Eine Rebellion innerhalb der Partei gegen den Kurs Trumps, der die Integrität des amerikanischen Wahlsystems in Zweifel zieht, hat nicht stattgefunden. Das wird es Trump leichter machen, seine Truppen für den Anlauf im Jahr 2024 um sich zu scharen.

3. Der Faktor Zeit: 2024 werden die Details des derzeit tobenden Streits um den Wahlausgang bei den Bürgern vergessen sein. Man wird sich aber vor allem an den Slogan Trumps erinnern, der immer wieder von breit angelegtem Betrug gesprochen hat. Auch die Covid-19-Krise, die durch die chaotische Anti-Pandemie-Politik Trumps noch begünstigt wurde, sollte bis dahin dank der Impfungen in den Hintergrund gerückt sein.

Dann dürften wieder Themen wie Jobsicherheit und Konkurrenz mit dem Ausland eine Rolle spielen – und Donald Trump hat hier durchaus gute Karten in der Hand.