Trump zieht nach Nevada voller Zuversicht in „Super Tuesday“
Las Vegas (dpa) - Nach seinem klaren Sieg bei den Vorwahlen in Nevada zieht der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump voller Zuversicht in den möglicherweise vorentscheidenden „Super-Tuesday“ am nächsten Dienstag.
Trump bekam in Nevada 45,9 Prozent der Stimmen und damit mehr als seine beiden Verfolger Marco Rubio (23,9 Prozent) und Ted Cruz (21,4 Prozent) zusammen.
Bei dem Wahlmarathon am 1. März stehen bei den Republikanern Vorwahlen in zwölf Bundesstaaten an. Darunter ist mit Texas auch eine Hochburg des aus dem Ölstaat kommenden Ted Cruz. Er muss dort hoch gewinnen, will er weiterhin eine Chance haben.
Für den rechtspopulistischen Trump ist Nevada der dritte Sieg in Folge, nachdem er zuvor die Vorwahlen in New Hampshire und South Carolina für sich entschieden hatte. „Und ich gewinne, gewinne, gewinne. Und bald wird auch das Land wieder gewinnen, gewinnen, gewinnen“, sagte der Bauunternehmer. Er zeigte sich zuversichtlich, dass er die Nominierung der Republikaner holen werde: „Vielleicht wird es dafür nicht einmal mehr zwei Monate brauchen.“
In sozialen Medien kursierten Berichte über mögliche Unregelmäßigkeiten in Nevada. So sollen Wahlhelfer teilweise Trump-T-Shirts getragen haben. Die Republikaner wiesen die Vorwürfe zurück. „Es gab keine offiziellen Berichte über Unregelmäßigkeiten oder Verstöße“ bei der Abstimmung, twitterte die Parteiführung in Nevada. Es sei nicht gegen die Regeln, wenn Freiwillige ihre Sympathien für bestimmte Kandidaten ausdrückten.
Das republikanische Bewerberfeld konzentriert sich nun immer mehr auf Trump, Cruz und Rubio. Die beiden anderen Bewerber - Ohios Gouverneur John Kasich und Ex-Neurochirurg Ben Carson - lagen in Nevada im einstelligen Bereich. Cruz gratulierte Trump noch am Abend zum Sieg.
Nach dem Ausscheiden des Mitbewerbers Jeb Bush wurde Rubio, Senator aus Florida, zuletzt wiederholt als möglicher Kompromisskandidat gegen Trump ins Spiel gebracht. Er wird vor allem von der Parteiführung und potenten Spendern unterstützt, um einen Gegenpol zu Trump zu bilden. Kritiker sehen in Rubio aber auch eine Marionette des von vielen verhassten-Partei-Establishments.
Der zweite Platz in Nevada dürfte die Position des Sohnes kubanischer Einwanderer aus Florida gegen Cruz weiter stärken. Der 44-Jährige vertritt allerdings ähnlich harte Positionen wie Trump, vor allem beim Thema Einwanderung.
Trump konnte in Nevada bei nahezu allen Wählergruppen Stimmen holen, wie der Sender CNN berichtete. „Wir haben bei den Evangelikalen gewonnen. Wir haben bei den Jungen gewonnen, wir haben bei den Alten gewonnen. Wir haben bei den gut Gebildeten gewonnen, wir haben bei den schlecht Gebildeten gewonnen. Ich liebe die schlecht Gebildeten“, sagte Trump.
Bei den Vorwahlen sieben die Demokraten und Republikaner in einer monatelangen Ochsentour quer durch alle Bundesstaaten ihre Bewerber aus. Die eigentliche Kandidatenkür erfolgt dann auf Parteitagen im Sommer. Gewählt wird der Nachfolger von Präsident Barack Obama am 8. November. Die nächste Vorwahl bei den Demokraten steht am Samstag in South Carolina an. Dort führt Hillary Clinton vor ihrem Konkurrenten Bernie Sanders in den Umfragen.