Nach wenigen Monaten im Amt Trumps Kommunikationschefin Hope Hicks legt Amt nieder

Washington (dpa) - Donald Trump verliert erneut eine wichtige Mitarbeiterin im Weißen Haus. Sechs Monate nach ihrem Amtsantritt gibt Kommunikationschefin Hope Hicks auf. Sie wird voraussichtlich in den nächsten Wochen ihr Amt niederlegen.

Foto: dpa

Präsident Trump bestätigte entsprechende Medienberichte von CNN und „New York Times“. „Ich werde sie an meiner Seite vermissen, aber als sie mich bezüglich anderer Berufsaussichten kontaktierte, habe ich das vollends verstanden“, heißt es in einer Erklärung Trumps. „Ich bin sicher, wir werden in der Zukunft wieder miteinander arbeiten“, fügte Trump vieldeutig hinzu.

Die 29 Jahre alte Hope Hicks war im August 2017 von Trump zur Kommunikationschefin des Weißen Hauses ernannt worden. Zuvor hatte ihr skandalumwitterter Vorgänger Anthony Scaramucci nach nur zehn Tagen im Amt gehen müssen. Scaramuccis Berufung wiederum hatte Sean Spicer, Regierungssprecher und Kommunikationschef in Personalunion, zum Rücktritt bewogen. Auch dessen Vorgänger, Mike Dubke, war nach nur drei Monaten gegangen.

Hicks war am Dienstag neun Stunden lang vom Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses befragt worden. Dies habe jedoch mit ihrem Rückzug nichts zu tun, hieß es in Medienberichten. Sie hatte ein Verhältnis mit Trumps zurückgetretenem Mitarbeiter Rob Porter, an dessen Demission wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt durch zwei Ex-Frauen sie gleichzeitig mitarbeitete. Dies war allgemein auf Kritik gestoßen.

Hicks arbeitet bereits seit längerem für Trump und hatte auch Öffentlichkeitsarbeit für sein Wahlkampfteam gemacht. Sie gehörte bisher als eine von ganz wenigen Personen, die nicht zu seiner Familie gehören, zu Trumps innerstem Kreis.

Lange Zeit arbeitete Hicks fast vollständig hinter den Kulissen. Trump hatte Hicks einst als eine „weitere Tochter“ bezeichnet. Ihre Beziehung zur Familie hatte sie als Model für die Modelinie von Trumps Tochter Ivanka begonnen.

Die Rolle einer Kommunikationsdirektorin ist anders als die einer Pressesprecherin. Während Trumps Sprecherin Sarah Sanders Briefings und Pressekonferenzen gibt, soll eine Kommunikationschefin dafür sorgen, dass aus dem Weißen Haus eine einheitliche Botschaft kommt.