Streit um Wahlkampfauftritt Türkischer Wirtschaftsminister will gegen „Bild“ vorgehen
Istanbul (dpa) - Im Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Regierungsvertreter in Deutschland hat Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci rechtliche Schritte gegen die „Bild“-Zeitung angekündigt. In einer vom Presseamt am Dienstag verschickten Mitteilung kritisierte Zeybekci einen „empörenden Angriff, den wir auf keinen Fall akzeptieren können“.
Möglicherweise bezieht sich der Minister auf einen Bericht bei bild.de, in dem er als „treuester Kettenhund“ von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet wurde.
„Wir werden uns öffentlich nicht dazu äußern“, sagte die Leiterin der Unternehmenskommunikation von Axel Springer SE, Edda Fels, zu den Vorwürfen. „Aber wir werden das natürlich prüfen, wenn gegen „Bild“ juristisch vorgegangen werden soll.“
Zeybekci sprach von „niveaulosen Beleidigungen“, die gegen die ganze Türkei gerichtet seien. Daher würden „rechtliche Schritte gegen die betreffende Publikation eingeleitet und bis zum Schluss verfolgt“. Der Artikel schade auch der Freundschaft zwischen Deutschland und der Türkei.
Zeybekci war am Sonntagabend in Köln aufgetreten. Erdogan hat Deutschland im Streit um Wahlkampfauftritte seiner Minister „Nazi-Praktiken“ vorgeworfen. Am Dienstagabend wollte Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Hamburg sprechen.