Flüchtlingskrise UN-Flüchtlingskommissar: Staaten sollten viel mehr Syrer aufnehmen
Genf (dpa) - Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, hat an Staaten in aller Welt appelliert, in den kommenden Jahren freiwillig beinahe eine halbe Million syrischer Kriegsflüchtlinge aufzunehmen.
„Eine Tragödie dieses Ausmaßes erfordert Solidarität, die über die Bereitstellung finanzieller Mittel hinausgeht“, erklärte Grandi zum fünften Jahrestag des Ausbruchs des Syriens-Konflikt an diesem Dienstag.
„Wir benötigen einfach mehr Länder, die bereit sind, die Last zu teilen und in dieser größten Vertreibungskrise innerhalb einer Generation einen größeren Anteil von Flüchtlingen aufzunehmen“, sagte er. Bislang habe das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) lediglich Zusagen über 170 000 weitere Plätze für Syrer. Allein in Europa - dabei vor allem in Deutschland - haben seit Anfang 2011 rund 900 000 Syrer um Asyl gebeten.
In Ländern der direkt betroffenen Region - von der Türkei über Jordanien und Libanon bis nach Nordafrika - hielten sich aber 4,8 Millionen von den UN registrierte Flüchtlinge aus Syrien auf, sagte Grandi. Das UNHCR hoffe, dass wenigstens zehn Prozent von ihnen, also 480 000, von anderen Staaten übernommen würden. Darüber solle am 30. März bei einer vom UNHCR einberufenen Konferenz in Genf gesprochen werden.