USA halten an stärkerer Ausrichtung auf Asien-Pazifik fest
Seoul (dpa) - Angesichts zunehmender Spannungen in Ostasien wollen die USA ihren Einfluss in der Region verstärken. Das bekräftigte US-Vizepräsident Joseph Biden am Freitag in Südkorea.
Nach seinen Besuchen in Peking und Tokio übte Biden auch noch einmal Kritik an China und dessen Verbündeten Nordkorea. Dabei ging es um Chinas umstrittene Luftraumüberwachungszone im Ostchinesischen Meer sowie Nordkoreas Atomprogramm.
„Ich will das absolut klarstellen: Die Entscheidung von Präsident Barack Obama zur Neuausrichtung zum pazifischen Becken ist nicht infrage gestellt“, sagte Biden bei einem Treffen mit Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye in Seoul. „Die USA haben niemals gesagt, dass sie das nicht tun.“ Zugleich betonte er, dass die 60-jährige Bündnispartnerschaft mit Südkorea unerschütterlich sei.
Park sagte, es gebe eine wachsende Unsicherheit in der Region. Das Bündnis mit den USA sei das „Herzstück der Stabilität und Sicherheit nicht nur auf der koreanischen Halbinsel, sondern in Nordostasien“. Nach Angaben von Außenminister Yun Byung Se erläuterte Park beim Treffen mit Biden die Absicht Seouls, als Reaktion auf Chinas Vorstoß die eigene Luftraumüberwachungszone zu erweitern. Beobachter fürchten, dass dies die Spannungen weiter verschärfen könnte. Neben den USA will auch Südkorea die chinesische Überwachungszone nicht anerkennen. Unklar war zunächst die US-Position zu den südkoreanischen Plänen.
Die Einrichtung der Überwachungszone durch China in einem strittigen Meeresgebiet, über dem ausländische Flugzeuge sich künftig identifizieren sollen, werden insbesondere als Kampfansage an Japan und die USA gesehen. Beim Besuch Bidens in Peking in dieser Woche hatte die chinesische Führung die Forderung der USA nach Rücknahme der Zone zurückgewiesen.
Chinas neue Zone werde sich nicht auf „Amerikas Operationen auswirken“, sagte Biden nach Angaben der südkoreanischen Agentur Yonhap in einer Rede an der Yonsei-Universität in Seoul. „Fragt meinen General, nichts, null.“ Er habe in Peking deutlich gemacht, dass „wir von China erwarten, keine Aktionen zu unternehmen, die die Spannungen oder die Risiken einer Eskalation erhöhen“.
An Nordkorea gerichtet, sagte Biden: „Die USA sind entschlossen, unsere Alliierten und uns selber gegen nordkoreanische Aggressionen zu verteidigen.“ Pjöngjang könne niemals Sicherheit mit Atomwaffen erlangen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un müsse verstehen, ein mit Atomwaffen gerüstetes Nordkorea werde niemals akzeptiert. Biden beendet seine einwöchige Ostasienreise an diesem Samstag mit einem Besuch an der stark befestigten innerkoreanischen Grenze.