USA: Republikaner starten Vorwahlen in Iowa
Des Moines (dpa) - Rund zehn Monate vor der US-Präsidentenwahl beginnen die Republikaner am Dienstag offiziell mit der Auswahl eines Herausforderers für Amtsinhaber Barack Obama.
Die parteiinterne Vorwahl im Bundesstaat Iowa ist Auftakt einer Serie von mehr als 50 „Primaries“. Aktuellen Umfragen zufolge hat der Ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney (64), die größten Chancen, als Sieger aus dem mehr als fünf Monate langen Rennen hervorzugehen. Auch dem ehemaligen Parlamentspräsidenten Newt Gingrich (68) und dem Kongressabgeordneten Ron Paul (76) werden derzeit Chancen zugeschrieben. Bei den Demokraten tritt Amtsinhaber Obama automatisch zur Wiederwahl an.
Insgesamt machen sich noch sieben Republikaner Hoffnung, bei dem Parteitag Ende August in Florida zum Gegenkandidaten Obamas ernannt zu werden. Dazu müssen sie bei den Vorwahlen in allen US-Staaten und -Territorien genügend Delegierte gewinnen. In Iowa geht es zwar nur um einem Bruchteil dieser Stimmen, die Auftaktwahl hat aber große symbolische Bedeutung. Ein schlechtes Abschneiden kann eine Kampagne bereits vorzeitig beenden, ein Sieg dagegen könnte einen Favoritenstatus bis zum Schluss zementieren.
Entsprechend viel Zeit und Geld verwendeten die Bewerber in den vergangenen Monaten auf den Wahlkampf in dem landwirtschaftlich geprägten Bundesstaat mit seinen rund drei Millionen Einwohnern. Zuletzt führten sie den Kampf gegeneinander über TV-Werbung und Interviews mit besonderer Härte. Die Kandidaten bezeichneten ihre Widersacher als unwählbar, wankelmutig und teilweise gar verlogen. Gleichzeitig stellte sich jeder in dem christlich geprägten Staat als streng gläubig und besonders konservativ dar.
In letzten Erhebungen erwarteten Meinungsforscher, dass Romney die Iowa-Vorwahl knapp vor Paul gewinnen wird. Auch ein Überraschungssieg des Außenseiters Rick Santorum, ehemaliger US-Senator, gilt nicht mehr als ausgeschlossen. Als entscheidend gilt, wer es schafft, am meisten Unterstützer zur Teilnahme an den mehr als 1700 Parteiversammlungen zu bewegen, in denen am Dienstagabend nach Diskussionen und Abstimmungen der Präsidentschaftskandidat bestimmt wird.
Bereits in der kommenden Woche findet dann im Staat New Hampshire die nächste Primary statt. Ebenfalls noch im Januar geht es in South Carolina und Florida weiter.