Venezuelas Präsident will mit Regierungsgegnern verhandeln
Caracas (dpa) - Nach fast zwei Monaten erbitterter Auseinandersetzungen bewegen sich die verfeindeten Lager in Venezuela zögerlich aufeinander zu. Präsident Nicolás Maduro stimmte am Montag Gesprächen mit den Regierungsgegnern zu.
„Ich bin zu einem Treffen mit der Opposition bereit“, sagte der Staatschef nach Gesprächen mit einer Vermittlungsdelegation des Staatenbündnisses Unasur. „Für den Frieden, die Demokratie und Venezuela.“
Die gemäßigte Oppositionsbewegung MUD stellte allerdings Bedingungen für Verhandlungen mit der Regierung. Es müsse eine Amnestie für die während der jüngsten Proteste Festgenommenen erlassen und eine Wahrheitskommission gegründet werden, hieß es in einer Mitteilung. Außerdem forderte MUD eine Entwaffnung der regierungsnahen Paramilitärs und die Benennung eines unabhängigen Vermittlers.
„Es würde von fehlendem Respekt vor dem tapferen Volk zeugen, wenn wir einen Dialog führen, während Studenten festgehalten und gefoltert werden“, sagte der oppositionelle Bürgermeister der Hauptstadt Caracas, Antonio Ledezma.
Die Außenminister von acht südamerikanischen Staaten hatten sich zuvor zu Vermittlungsgesprächen mit Maduro getroffen. Es war der zweite Versuch von Unasur, den seit Mitte Februar andauernden Konflikt in dem Land beizulegen. Bei Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern, Oppositionellen und Sicherheitskräften kamen bislang rund 40 Menschen ums Leben, über 600 weitere wurden verletzt.
Der Protest der Opposition richtet sich vor allem gegen die schlechte Wirtschaftssituation im Land und den zunehmend autoritären Regierungsstil Maduros. Die Regierung wertet die Demonstrationen hingegen als Putschversuch.