Verdächtige Rucksäcke nach Boston-Gedenkfeier gesprengt
Boston (dpa) - Die Gedenkfeiern für die Opfer des Boston-Marathons vor einem Jahr waren kaum beendet - da lösten zwei verdächtige Rucksäcke Bomben-Fehlalarm aus. In dem einen Rucksack habe sich ein Reiskocher mit Konfetti befunden, den ein psychisch Gestörter deponiert habe, berichtete der TV-Lokalsender CBS.
Der andere Rucksack habe die Kameraausrüstung eines Journalisten enthalten. Die Polizei teilte lediglich mit, Experten hätten die beiden Taschen vorsichtshalber gesprengt. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden.
Die beiden Rücksäcke wurden am Dienstagabend (Ortszeit) im Zieleinlauf des Marathon entdeckt - genau dort, wo vor einem Jahr zwei Sprengsätze in Rucksäcken detonierten. Auch damals war ein ähnlicher Dampfdrucktopf im Spiel. Drei Menschen, darunter ein achtjähriger Junge, kamen damals ums Leben, über 260 wurden verletzt.
An den Gedenkfeiern am Dienstag hatten Tausende Menschen teilgenommen. Vizepräsident Joe Biden sagte in einer emotionalen Rede, Amerika werde niemals vor dem Terror weichen. Der diesjährige Marathon in Boston findet kommende Woche unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen statt, diesmal mit einer Rekordbeteiligung an Läufern.
Der mutmaßliche Attentäter Dschochar Zarnajew, dessen Bruder bei einem Schusswechsel mit der Polizei kurz nach dem Anschlag getötet wurde, wartet in isolationsähnlicher Haft auf seinen Prozess, der im November beginnen soll. Der Anschlag am 15. April 2013 war die bislang einzige größere Terrorattacke in den USA seit dem 11. September 2001.