Brüssel Verletzte nach Schlägerei vor türkischem Konsulat

Vor dem türkischen Konsulat in Brüssel sind am Donnerstag Gegner und Unterstützer der Regierung in Ankara aufeinander losgegangen.

Symbolbild

Symbolbild

Foto: dpa

Brüssel. Vor dem türkischen Konsulat in Brüssel sind am Donnerstag Gegner und Unterstützer der Regierung in Ankara aufeinander losgegangen. Mehrere Menschen seien verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärte eine Polizeisprecherin in der belgischen Hauptstadt. Nähere Angaben zur Zahl der Verletzten und dem Hintergrund der Auseinandersetzung machte sie nicht. Am späten Abend hielten sich nach Polizeiangaben noch etwa hundert Menschen vor dem Gebäude im Stadtzentrum auf. Die Lage sei aber unter Kontrolle.

In dem Konsulat können türkische Staatsbürger derzeit über eine umstrittene Verfassungsänderung abstimmen, mit der Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Macht weiter ausbauen will. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern lebende Türken sind derzeit zur Stimmangabe aufgerufen. In der Türkei wird das Referendum am 16. April abgehalten.

Nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur Firat ging die Gewalt in Brüssel von Anhängern der türkischen Regierungspartei AKP aus. Drei Kurden seien mit Messern angegriffen und verletzt worden. Die Agentur Belga berichtete unter Berufung auf die Kurdenorganisation NavBel, dass eine 60-jährige Frau schwer verletzt worden sei. Einer der Angreifer, der in das Konsulat geflohen sei, sei festgenommen worden.

Belgiens Premierminister Charles Michel verurteilte die gewaltsame Auseinandersetzung. Seine Regierung habe „null Toleranz“ für solche Vorfälle im Zusammenhang mit dem Referendum in der Türkei. bfi/AFP