#ParisAttack Die Marseillaise: Im (kriegerischen) Gesang mit Frankreich verbunden

Paris (mws). Nach den schrecklichen Anschlägen in Paris erfreut sich dieser Tage die französische Nationalhymne zunehmender Beliebtheit. Politiker und Opernchöre schmettern im Geiste von "liberté, égalité, fraternité" voller Inbrunst die Marseillaise.

Der Eiffelturm in Paris strahlt wieder rot-weiß-blau. Am Dienstagabend soll das Wembleystadion in den französischen Nationalfarben erstrahlen.

Foto: Etienne Laurent

Auch die englischen Fußball-Fans wollen sich am Dienstagabend vor dem Freundschaftsspiel gegen Frankreich an dem Liedgut des sportlichen Rivalen jenseits des Ärmelkanals erproben. Ein interessantes Vorhaben - ist ihnen doch die französische Sprache nicht gerade ans Herz gewachsen.

Dabei wird freilich vergessen, dass die Hymne durch und durch kriegerisch ist. So lautet beispielsweise der Refrain: "Zu den Waffen, Bürger, Formt eure Truppen, Marschieren wir, marschieren wir! Unreines Blut Tränke unsere Furchen!" Ein Blick in die Geschichte gibt Aufklärung: Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Kriegslied für die Rheinarmee im elssäsischen Straßburg komponiert - sozusagen als musikalische Unterstützung im Feldzug gegen Österreich.

Den Namen erhielt das Lied, weil es von Soldaten aus Marseille beim Einzug in Paris gesungen wurde. Am 14. Juli 1795 wurde die Marseillaise erstmals zur französischen Nationalhymne erklärt. Der 14. Juli ist, in Erinnerung an den Sturm der Bastille, dem Symbol der französischen Revolution, der Nationalfeiertag der Franzosen.

Bei Twitter mischen sich denn auch mittlerweile kritische Stimmen zur Nutzung der Marseillaise unter den Enthusiasmus: