Eine bittere Lektion

Es ist eine bittere Lektion, die Zypern im Laufe einer turbulenten Woche hat lernen müssen: Beim Kräftemessen mit Schäuble und Co saß man von vornherein am kürzeren Hebel.

Es ist geradezu tragisch, wie sich die Regierung des neuen Präsidenten Anastasiades darüber irren konnte. Angesichts der — berechtigten — Entrüstung ihrer Bürger über den geplanten Zugriff auf die Konten kleinerer Sparer fühlte sie sich berechtigt und in der Lage, den Euro-Großkopferten die Stirn zu bieten und den gesamten Deal zu stornieren, dem sie in Brüssel selbst zugestimmt hatte.

Es war ein aussichtsloses Unterfangen: Der Gedanke, Zypern in die Pleite trudeln zu lassen, hatte für die Euro-Partner vollends an Schrecken verloren, nachdem die Repräsentanten des Inselchens ihren unsoliden Budenzauber inszeniert hatten.