Nach Rücktrittsforderungen Rückendeckung für Feuerwehr-Chef Ziebs - Landesverband Sachsen-Anhalt übt scharfe Kritik an Präsidium
Düsseldorf · Auch der Landesverband Sachsen-Anhalt stellt sich hinter Feuerwehr-Präsident Ziebs und übt scharfe Kritik am Präsidium des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Das Präsidium sei eine „pubertierende Gruppe von Halbwüchsigen“.
Mit scharfer Kritik am Präsidium des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) hat sich der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt hinter den attackierten DFV-Präsidenten Hartmut Ziebs gestellt. Fünf von sieben Stellvertreter Ziebs’ hatten diesem das Vertrauen entzogen, weil er vor einer rechtsnationalen Unterwanderung der Feuerwehren gewarnt und eine türkischstämmige Frau als Bundesgeschäftsführerin eingestellt hatte. Auch fordern mehrere Landesverbände eine außerordentliche Delegiertenversammlung zu Ziebs’ Abwahl.
Kai-Uwe Lohse, Vorsitzender in Sachsen-Anhalt, bescheinigt Ziebs dagegen: „Seine Erfolge für das deutsche Feuerwehrwesen sind unserer Meinung nach beispielgebend und wir werden alles dafür tun, dass es auch so bleibt.“ Der derzeitige Umgang innerhalb des Präsidiums gleiche einer pubertierenden Gruppe von Halbwüchsigen, „welche noch nicht gelernt haben, sich ein- und, noch viel wichtiger, sich unterzuordnen“.
Die Feuerwehren befänden sich im Jahr 2019 und nicht mehr im Mittelalter, so Lohse. Nach Einschätzung des Landesverbandes Sachsen-Anhalt mache die Bundesgeschäftsführerin ihren Job „verdammt gut“. Der Landesvorsitzende forderte das DFV-Präsidium auf, sich wieder auf gelebte Kameradschaft und Kollegialität zu besinnen.
Vizepräsidenten sollen für Krise Verantwortung übernehmen
Jan Heinisch, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren in NRW, hat inzwischen beantragt, auf der Sitzung des DFV-Präsidialrats am 6. Dezember in Braunschweig den Tagesordnungspunkt aufzunehmen: „Mediale Krise des DFV: Welche Verantwortung tragen und übernehmen die Vizepräsidenten?“ Heinisch unterstützt ebenfalls den Präsidenten Ziebs. In seiner Antragsbegründung heißt es, den Vizepräsidenten solle die Gelegenheit gegeben werden, „für diese öffentliche Krise des bundesdeutschen Feuerwehrverbandswesens die persönliche Verantwortung zu übernehmen und entsprechende persönliche Konsequenzen zu ziehen“. Im Präsidialrat sind alle 16 Landesverbände der Feuerwehr vertreten.