Berlin-Neukölln: Vermummte attackieren Rathaus und Gericht
Berlin (dpa) - Dutzende Vermummte haben in Berlin Steine und Farbbeutel gegen das Rathaus Neukölln und das angrenzende Gerichtsgebäude geschleudert. Außerdem wurden am späten Samstagabend Pflastersteine auf ein an einer Ampel wartendes Auto geworfen.
Verletzt wurde niemand.
Vier Verdächtige wurden festgenommen, zwei von ihnen wieder entlassen. Ein 22- und ein 26-Jähriger wurden dem ermittelnden Staatsschutz übergeben.
An den Tatorten wurden nach Angaben der Polizei Flyer gefunden. Darauf wird an Oury Jalloh erinnert. Der Asylbewerber aus Sierra Leone war vor zehn Jahren unter noch immer ungeklärten Umständen in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt. Die Verfasser des Schreibens werfen der Polizei staatliche Gewalt vor.
Nach Angaben der Polizei wollten die Täter die Polizei auch daran hindern, zu den Einsatzorten zu fahren. An einer Wache hätten Unbekannte auf der Straße sogenannte Krähenfüße verteilt - die dann die Reifen am Auto einer Frau zerstörten. An einer anderen Wache sei versucht worden, ein Tor zu verschließen.