Brutvogel-Bestand in Deutschland nimmt ab
Berlin (dpa) - Jede dritte in Deutschland brütende Vogelart verzeichnet einen Rückgang ihrer Bestände. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zur Lage der Vögel.
Vor allem weit verbreitete Arten wie Feldlerche und Bluthänfling gehören zu den Verlierern. In den letzten zwölf Jahren wiesen 26 Prozent der Arten moderat oder stark abnehmende Bestände auf. Zähle man die Arten mit leicht abnehmenden Beständen dazu, seien es sogar 34 Prozent gewesen.
248 einheimische Vogelarten brüteten dem Bericht zufolge in den letzten Jahren regelmäßig in Deutschland. Insgesamt gibt es jährlich 70 bis 100 Millionen brütende Paare, die häufigsten sind Buchfink (mindestens 7,4 Millionen), Amsel (7,35 Millionen) und Kohlmeise (5,2 Millionen). Bei vielen seltenen Arten wie Steinkauz oder Trauerseeschwalbe sei es aber auch gelungen, mit Artenhilfsmaßnahmen die Bestandssituation zu verbessern, wird betont. BfN-Präsidentin Beate Jessel sieht unter anderem Mais-Einöden als große Gefahr.
In einem dpa-Interview sagte sie jüngst: „Maisäcker sind wie eine ökologische Wüste, sie sind für viele bodenbrütende Vogel wie eine Falle.“ Bis ins Frühjahr hinein passiere auf den Äckern nichts, Vögel würden zum Brüten angelockt. „Sobald der erste Mais hochkommt, werden die Unkräuter weggespritzt. Und dem fallen dann auch die Nester zum Opfer“, so Jessel. Bodenbrütende Vogelarten würden zudem unter dem Rückgang des Grünlandes leiden. Bei Kiebitz und Feldlerche hätten sich die Bestände in den letzten 20 Jahren mehr als halbiert, erklärte Jessel.