Bundeswehr erhält 100 zusätzliche „Leopard 2“

Berlin (dpa) - Als Konsequenz aus der Ukraine-Krise wird die Bundeswehr mit 100 zusätzlichen Kampfpanzern „Leopard 2“ aufgerüstet.

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Die gebrauchten Panzer sollen für 22 Millionen Euro von der Industrie zurückgekauft und dann ab 2017 modernisiert werden, wie das Verteidigungsministerium mitteilte, nachdem das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ darüber berichtete. Die im Zuge der Bundeswehrreform beschlossene Obergrenze von 225 „Leopard 2“-Panzern wird auf 328 erhöht. Davon sollen 320 in Dienst gestellt und 8 für Demonstrationszwecke genutzt werden.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte die Ausmusterung von Kampfpanzern bereits vor einigen Wochen gestoppt und die Reaktivierung eines Panzerbataillons mit bis zu 800 Soldaten und mehr als 40 Panzern angekündigt.

Die 100 Kampfpanzer, die jetzt zurückgekauft werden, stammen ursprünglich aus den Beständen der Bundeswehr und waren ausgemustert werden. Da sie nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprechen, werden sie modernisiert. Die Kosten dafür konnte Ministeriumssprecher Jens Flosdorff noch nicht nennen.

Die Bundeswehr wurde seit 1979 mit 2125 „Leopard 2“-Kampfpanzern ausgerüstet, von denen heute noch etwa 240 im Dienst sind. Die im Zuge der Bundeswehrreform 2011 beschlossene Reduzierung von 350 auf 225 Exemplare war also fast abgeschlossen und wird nun wieder weitgehend rückgängig gemacht.

Im vergangenen November hatte von der Leyen auch schon eine Aufstockung der Radpanzer angeordnet. Für 620 Millionen Euro sollen 131 zusätzliche „Boxer“ für das Heer gekauft werden. Begründet wurde die Aufrüstung mit der „geänderten Sicherheitslage, insbesondere bezogen auf den europäischen Rahmen“. Statt der bisher geplanten 272 „Boxer“ soll die Bundeswehr spätestens im Jahr 2020 insgesamt 403 haben.

Im Zuge der Bundeswehrreform war unter von der Leyens Vorgänger Thomas de Maizière (CDU) eine Reduzierung der Stückzahlen bei zahlreichen großen Waffensystemen vom Kampfjet bis zur Panzerhaubitze beschlossen worden. Von der Leyen hatte angesichts massiver Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr eine grundsätzliche Überprüfung der Obergrenzen angeordnet.

Flosdorff machte deutlich, dass an weiteren Stellen Ausrüstungslücken geschlossen werden müssten. „Wir haben in vielen Bereichen der Bundeswehr im Prinzip hohle Strukturen, wo nicht die notwendige Ausrüstung in dem Umfang da ist (...) wie man sich das wünscht“, sagte er vor Journalisten.