Deutsche Staatsverschuldung steigt weiter

Wiesbaden (dpa) - 2021 Milliarden Euro - so viele Schulden hatten die öffentliche Haushalte in Deutschland zum Jahreswechsel. Im vierten Quartal ging die Neuverschuldung minimal zurück - dank der Sparbemühungen des Bundes, wie das Statistische Bundesamt herausfand.

Trotz boomender Konjunktur und Rekordsteuereinnahmen stieg die Verschuldung des Staates im Gesamtjahr aber weiter. Immerhin - am Ende des Jahres war die Zahl leicht rückläufig. Im vierten Quartal sanken die Schulden der öffentlichen Hand um 5,7 Milliarden Euro oder 0,3 Prozent im Vergleich zum Quartal davor. „Die positive Entwicklung im vierten Quartal 2011 ist allein auf den Bund zurückzuführen“, erläuterten die Statistiker. Dieser reduzierte seine Schulden zum 31. Dezember gegenüber dem 30. September um 0,8 Prozent oder 11,0 Milliarden Euro auf 1277,8 Milliarden Euro.

Bei den Ländern und Gemeinden hingegen erhöhte sich der Schuldenstand. Die Länder waren mit 613,4 Milliarden Euro verschuldet - plus 0,7 Prozent oder 4,1 Milliarden Euro. Die Verschuldung der Gemeinden stieg um 0,9 Prozent oder 1,1 Milliarden Euro auf 129,9 Milliarden Euro.

„Auch wenn der Schuldenstand im vierten Quartal gesunken ist, liegt er immer noch über dem Stand des ersten Quartals“, berichteten die Statistiker. Damals hatten die öffentlichen Haushalte 1999,7 Milliarden Euro Schulden.

Die Ergebnisse beinhalten die Kern- und Extrahaushalte von Bund, Ländern sowie Gemeinden und umfassen die Kreditmarktschulden und Kassenkredite. Das Bundesamt betont, die Zahlen seien „nicht vollständig vergleichbar“ mit den endgültigen jährlichen Schuldenergebnissen - dort würden die Schulden in anderer Abgrenzung und differenzierter erhoben. Auch die Schulden von Zweckverbänden und der Sozialversicherung sind nicht enthalten.