Petersberger Klimadialog Deutschland und China fordern US-Bekenntnis zum Klimaschutz
Berlin (dpa) - Vor den anstehenden Gipfeltreffen der G7- und G20-Staaten fordern Deutschland und China gemeinsam ein Bekenntnis der USA zum internationalen Klimaschutz.
„Wir werben auf allen Ebenen, dass die USA im Klimaschutzabkommen bleiben“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) heute bei der Eröffnung des „Petersberger Klimadialogs“ in Berlin.
Der chinesische Klimaschutz-Beauftragte Xie Zhenhua sagte, die Staaten sollten zu ihren Zusagen im Kampf gegen die Erderwärmung stehen, statt sich davon zu verabschieden. „Kein Land, kein Volk“ könne den weltweiten Trend zu mehr Klimaschutz stoppen.
Die USA wollen bald bekannt geben, ob sie das 2015 beschlossene Klimaabkommen von Paris aufkündigen. US-Präsident Donald Trump hat bereits begonnen, die Klimapolitik seines Vorgängers Barack Obama zurückzudrehen. Daher richten sich die Blicke zunehmend auf China. Sein Land zeige, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum kein Widerspruch seien, sagte Xie. China werde seine Klimaschutzziele voraussichtlich früher erreichen als geplant.
Hendricks betonte, dass ein Abschied der USA aus dem Pariser Abkommen nicht das Ende der internationalen Bemühungen bedeuten würde. „Im Fall eines Austritts wäre entscheidend, dass der große Rest der Welt geschlossen für den Klimaschutz steht. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingen wird“, sagte sie. „Es wird kein Austrittsdomino geben.“
Vertreter aus rund 30 Staaten kamen am Montag in Berlin zu zweitägigen Klimagesprächen zusammen. Der „Petersberger Klimadialog“ dient seit 2010 dazu, die internationalen Verhandlungen informell voranzubringen. Am Dienstag sprechen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Ministerpräsident der Republik Fidschi, Josaia Voreqe Bainimarama. Die Fidschi-Inseln haben bei der UN-Klimakonferenz im November den Vorsitz. Aus praktischen Gründen findet sie aber in Bonn statt.