Die Deutschen gehen optimistisch ins neue Jahr

Meinungsforscher Richard Hilmer macht Mut: Der Rückhalt für den Euro wächst, die Angst ums Geld geht zurück.

Berlin. Ende gut, alles gut? Das (Wahl-)Jahr ist praktisch vorbei, die große Koalition nach langen Geburtswehen im Amt, und die Bundesbürger gehen optimistisch ins neue Jahr. „In ökonomischer Hinsicht könnte die Stimmung in Deutschland kaum besser sein“, sagt Meinungsforscher Richard Hilmer.

„Drei von vier Deutschen schätzen die wirtschaftliche Situation und ihre eigene als sehr gut bis gut ein. Und politisch haben die Bürger nun bekommen, was sie sich mehrheitlich wünschten: die große Koalition“, sagt der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wo Licht ist, gibt es aber auch Schatten. Sorgen bereiten den Deutschen der hohe Strompreis, die weiterhin schwierige Lage in einigen Euro-Staaten und daraus resultierende mögliche Belastungen.

In dieser Situation setzen die Bürger auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Sie schätzen ihre pragmatische, ruhige Art. Dies schafft Vertrauen, zumal, wenn sich ihre Bemühungen wie bei der Eindämmung der Euro-Krise als erfolgreich erweisen“, sagt der Meinungsforscher.

Während die Deutschen Ende 2012 noch über eine Zuspitzung der Euro-Krise spekulierten, spielt die Angst ums Geld heute keine dominierende Rolle mehr. Hilmer: „Die Angst vor den Auswirkungen einer neuerlichen Zuspitzung ist deutlich geringer geworden.“ Nach Beobachtungen des Infratest-dimap-Chefs gibt es in Deutschland keine ausgeprägt anti-europäische Stimmung. Der Rückhalt für den Euro sei sogar etwas stärker geworden.

In den Augen der Bürger sei die große Koalition ein Garant dafür, dass sich die optimistische Stimmung 2014 fortsetzt. „Die Bürger sind sich im Klaren darüber, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung verschlechtern kann. Allerdings trauen sie der großen Koalition eher als anderen zu, zur Konsolidierung des Euroraumes beizutragen“, sagt Hilmer. vet/Red