Finanzen Lindner plant für Energiepreisbremsen 83 Milliarden Euro ein

Berlin · Allein 15 Milliarden Euro sind im Wirtschaftsplan für das 200-Milliarden-Sondervermögen für den angeschlagenen Versorger Uniper eingeplant. Ein weiterer Milliarden-Posten: Integrationskurse für Ukraine-Flüchtlinge.

Finanzminister Christian Lindner (r), hier mit Bundeskanzler Olaf Scholz (l) und Wirtschaftsminister Robert Habeck, hat erstmals die Kosten für die Preisbremsen bei Strom und Gas beziffert.

Foto: dpa/Tobias Schwarz

Finanzminister Christian Lindner rechnet für das kommende Jahr mit Kosten von rund 83 Milliarden Euro für die geplanten Preisbremsen für Strom und Gas. Das geht aus dem Wirtschaftsplan für das 200-Milliarden-Sondervermögen hervor, der der Deutschen Presse-Agentur zusammen mit dem überarbeiteten Haushaltsentwurf für 2023 vorliegt.

Die 200 Milliarden Euro zur Abfederung der hohen Energiepreise sollen bis 2024 ausreichen, mehr als die Hälfte davon verplant der Finanzminister allerdings bereits für das kommende Jahr. Davon dienen rund 15 Milliarden Euro für die Beteiligung an dem angeschlagenen Versorger Uniper.

Mit dem Entwurf schlägt der FDP-Politiker dem Bundestag auch vor, rund 153 Millionen Euro mehr als geplant für Integrationskurse für ukrainische Flüchtlinge auszugeben. Außerdem sind rund 140 Millionen Euro mehr für die Rohölversorgung der für Nordostdeutschland wichtigen Raffinerie PCK Schwedt vorgesehen.

Wie viele Schulden Lindner aufnehmen darf - unklar

Auch zahlreiche bereits beschlossene Entlastungsmaßnahmen wie der Heizkostenzuschuss und die Wohngeldreform mit Mehrkosten von alleine 2,2 Milliarden Euro tauchen auf. Die Entscheidung, den CO2-Preis im kommenden Jahr nicht ansteigen zu lassen, kostet den Bund laut Entwurf zudem rund 2 Milliarden Euro.

Wie viele Schulden Lindner im kommenden Jahr trotz Schuldenbremse aufnehmen darf und will, geht aus der Vorlage nicht hervor. Es ist jedoch absehbar, dass wegen der schlechten Konjunkturerwartung mehr Kredite erlaubt sind als bisher gedacht. Im Gegenzug muss Lindner aber auch mit mehr Ausgaben rechnen. Allein Zinszahlungen für alte Kredite dürften sich dem Finanzminister zufolge auf 38 Milliarden Euro summieren.

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(dpa)