„Authentisch bleiben“ Lob aus CSU-Spitze für Merkels Politikstil
Berlin (dpa) - Aus der CSU-Spitze kommt nach Rufen für mehr Emotion im Unions-Wahlkampf Lob für den Politikstil von CDU-Chefin Angela Merkel.
„Die Kanzlerin hat das Vertrauen in den vergangenen zwölf Jahren gerade auch wegen ihrer Besonnenheit bekommen. Die Menschen haben Vertrauen in ihre überlegte Art“, sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Aus den Reihen der Unzufriedenen in der CDU und aus der CSU kam zuletzt immer wieder die Forderung, Merkel müsse mehr Emotionen zeigen, um vor der Bundestagswahl am 24. September die Menschen zu erreichen.
„Die Kanzlerin soll meines Erachtens durchaus authentisch bleiben“, sagte Hasselfeldt. Sie könne nicht erkennen, dass Merkel ohne Emotion Politik mache. „Aber sie macht ihre politischen Entscheidungen eben nicht von einer kurzfristigen Laune abhängig.“ Die Kanzlerin agiere „wohlüberlegt die Gesamtsituation und vor allem auch künftige Entwicklungen und Verhaltensweisen anderer mit einbeziehend“.
Dies sei „auch die Grundlage dafür, dass wir in den vergangenen zwölf Jahren sehr erfolgreich innen- und außenpolitisch dastehen“, sagte die CSU-Politikerin, der in den eigenen Reihen gelegentlich zu große Nähe zu Merkel vorgehalten worden war.
Auf die Frage, mit welchem Kurs die Union im Wahlkampf Stammwähler mobilisieren und enttäuschte Anhänger von der AfD zurückzuholen wolle, sagte Hasselfeldt, als erstes sei „gute Politik“ nötig. Die vergangenen Jahre unter der Führung Merkels seien „erfolgreiche Jahre für die wirtschaftliche und die innenpolitische Entwicklung und das außen- und europapolitische Ansehen“ gewesen. Dieses habe „insbesondere die Bundeskanzlerin geprägt“.
Es gehe aber auch darum, „in dieser unsicheren Zeit den Menschen Sicherheit zu geben und eine weitere gute wirtschaftliche Entwicklung zu garantieren“, sagte Hasselfeldt. Dies sei „die Grundlage für das, was wir auf sozialem Gebiet zu erledigen haben“. Das Zurückholen der Wähler aus dem AfD-Lager sei dabei nicht nur Aufgabe der Union: „Da sind alle Parteien gefordert.“