Mehr Reisekomfort für die Kanzlerin
Hamburg (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Minister reisen künftig komfortabler und sicherer: Die Lufthansa übergab am Mittwoch in Hamburg einen neuen VIP-Flieger für Langstrecken an die Flugbereitschaft der Bundeswehr.
Der Airbus A340-300 hat 143 Plätze, kommt 13 500 Kilometer weit und soll noch mit einem Raketenabwehrsystem ausgestattet werden. Der erste Dienstflug wird voraussichtlich frühestens Ende Mai stattfinden.
Die VIP-Flotte der Flugbereitschaft, die neben der Regierung auch dem Bundespräsidenten zur Verfügung steht, wird derzeit komplett modernisiert. Zwei Mittelstreckenflieger vom Typ A319 wurden bereits im vergangenen Jahr übergeben, ein weiterer A340 folgt im Juni. Die Langstreckenflieger lösen zwei A310 ab, die 1990 aus den Beständen der DDR-Fluggesellschaft Interflug übernommen wurden. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder technische Pannen bei den Oldtimern gegeben.
Ganz neu sind aber auch die beiden A340 nicht. Sie waren schon mehr als zehn Jahre für die Lufthansa als Passagiermaschinen unterwegs, wurden jetzt aber in 21 Monaten komplett für die neue Funktion umgebaut. Die Techniker der Lufthansa installierten unter anderem eine VIP-Kabine. Diese verfügt über einen Konferenzbereich mit 12 Plätzen und einen Privatbereich mit 15 Sitzen. Für mitreisende Delegationen stehen 116 Plätze zur Verfügung.
Das weiße vierstrahlige Flugzeug mit Namen „Konrad Adenauer“ ist an einem umlaufenden schwarz-rot-goldenen Band zu erkennen. Zu seiner besonderen Ausstattung gehören eine Freund-Feind-Erkennung und abhörsichere Kommunikationseinrichtungen. Später soll noch ein System zur Abwehr von Lenkflugkörpern eingebaut werden. Die Flugbereitschaft bekommt in drei Monaten eine zweite baugleiche A340.
Das Flugzeug ist nach Angaben der Lufthansa behindertengerecht ausgestattet und kann auch für den Transport von bis zu vier verletzten oder kranken Menschen umgebaut werden.
Ende des Jahres soll die Modernisierung der VIP-Flotte abgeschlossen werden. Für Kurzstrecken sollen dann vier Bombardier-Maschinen vom Typ Global 5000 für zwölf Passagiere übergeben werden. Die ausgemusterten Maschinen werden von der staatlichen Verwertungsgesellschaft Vebeg versteigert.