Merkel besucht Schule - angehende Erzieher fordern mehr Geld
Angehende Erzieher haben beim Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an einer Berliner Schule eine bessere Bezahlung gefordert: Wertschätzung zeige sich auch in der Bezahlung.
Berlin. Angehende Erzieher haben beim Besuch von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an einer Berliner Schule eine bessere Bezahlung gefordert. Sie hielten am Montag Plakate hoch, auf denen etwa Sätze standen wie „Liebe ist... eine faire Entlohnung für Erzieher“ oder „Liebe ist... Anerkennung im Beruf“. Merkel sagte den Studierenden bei einer Diskussionsrunde mehr Unterstützung zu.
„Die Wertschätzung zeigt sich natürlich auch in der Bezahlung“, sagte Merkel. Man dürfe nicht nur Leute gut bezahlen, wenn sie studiert hätten. „Sondern man muss die Bezahlung auch ansonsten vernünftig gestalten.“ Das sei am Ende allerdings Sache von Tarifverhandlungen.
Anders als in anderen Berufsausbildungen bekommen viele bei der Erzieherausbildung kein Geld. „Das wollen wir jetzt ändern - und zwar bundesweit“, sagte Merkel. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will sich mit einem neuen Gesetz für eine Ausbildungsvergütung und höhere Gehälter einsetzen.
In der Hauptstadt Berlin, wo händeringend Erzieher gesucht werden, gibt es zwei klassische Ausbildungswege: Eine berufsbegleitende Ausbildung mit Vergütung und eine Ausbildung an Fachschulen ohne Vergütung. Im letzten Fall kann man Bafög beantragen. Laut Senatsbildungsverwaltung haben aber gerade Menschen in höherem Alter, die beruflich umsatteln wollen, mitunter keinen Anspruch.
Merkel besuchte die Jane-Addams-Schule im Stadtteil Friedrichshain im Rahmen des EU-Projekttages, den sie 2007 ins Leben gerufen hatte. Rund 1900 junge Leute besuchen die Schule. An dem Oberstufenzentrum für Sozialwesen können sie ihr Abitur oder die Ausbildung zum Erzieher oder Sozialassistenten machen. Merkel startete mit dem Besuch auch eine Dialogreihe über Europa. (dpa)