NRW: Zahl der Einbrüche stark gestiegen
Nur jeder sechste Fall wird aufgeklärt. Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Deutschland leicht rückläufig.
Berlin. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist erneut stark gestiegen. Das ist ein Ergebnis der Polizeilichen Kriminalstatistik 2010 (PKS), die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Freitag in Berlin vorstellte.
Im vergangenen Jahr wurden demnach bundesweit 121 347 Einbrüche gezählt — 6,6 Prozent mehr als 2009. Gleichzeitig sank die Zahl der aufgeklärten Fälle: Bei nur noch jedem sechsten Einbruch (15,9 Prozent) konnte die Polizei erfolgreich die Täter ermitteln. 2009 hatte die Aufklärungsquote noch bei 16,9 Prozent gelegen.
Die meisten dieser Straftaten fanden mit 44 769 im größten Bundesland NRW statt, das mit einem Anstieg von 8,9 Prozent bei den Wohnungseinbrüchen sogar noch über dem Bundesschnitt liegt.
Die Bürger werden auch zunehmend Opfer von dreisten und hoch spezialisierten Tätern im Internet. Im vergangenen Jahr erfassten die Ermittler rund 223 600 Straftaten, die über das weltweite Netz begangen wurden. Dies ist der bislang höchste Wert.
Friedrichs konnte jedoch auch einen kleinen Erfolg melden: Erstmals seit der Einheit Deutschlands wurden weniger als sechs Millionen Straftaten gezählt. Exakt 5 933 278 Delikte registrierte die Polizei im vergangenen Jahr — zwei Prozent weniger als 2009. Auch die Aufklärungsquote von 56 Prozent lag im gesamten Bundesgebiet noch nie so hoch, sagte der Minister. Am höchsten lag sie mit 65,3 Prozent in Thüringen. An zweiter Stelle rangierte Bayern mit einer Quote von 64,6 Prozent. Am niedrigsten lag sie mit 46,2 Prozent in Hamburg. NRW liegt mit einer Quote von 49,9 Prozent auf dem viertletzten Platz.