Olaf Glaeseker: Das „Korrektiv“ des Bundespräsidenten
Christian Wulffs Pressesprecher Olaf Glaeseker soll von sich aus gegangen sein.
Berlin. Er galt als der engste Berater und Vertraute von Christian Wulff, zuletzt wurde Olaf Glaeseker in den Medien gar der „Präsidentenflüsterer“ genannt.
„Ich war im Grunde das Korrektiv“, sagte der 50-Jährige schon im Sommer 2010, als Wulff zum Bundespräsidenten gewählt wurde und Glaeseker mit seinem Chef aus der Staatskanzlei in Hannover ins Schloss Bellevue nach Berlin umzog.
Der Pressesprecher Glaeseker, der insgesamt zwölf Jahre mit Wulff zusammengearbeitet hatte, befand sich bei öffentlichen Auftritten meist ganz dicht an dessen Seite — schon in Wulffs Zeit als niedersächsischer CDU-Ministerpräsident schien er der Krisenmanager zu sein.
Ausgerechnet jetzt, in der schwierigsten Zeit des Staatsoberhauptes, geht Glaeseker von Bord — dem Vernehmen nach auf eigenen Wunsch. Aus dem Umfeld des Präsidialamtes gab es aber sehr wohl Hinweise: Im Zuge der Berichterstattung über den Privatkredit und die privaten Urlaubsreisen Wulffs habe sich abgezeichnet, dass auch das Privatleben Glaesekers ins Visier genommen werde.
Auch zum Schutz seiner Familie sei er nicht bereit gewesen, das hinzunehmen. Bundespräsident Wulff bedauerte die Trennung.