Predigtverbot für Emmericher Pfarrer nach Pegida-Auftritt

Münster (dpa/Red). Der Bischof von Münster hat einem katholischen Priester nach einer Rede bei einer Pegida-Demonstration in Duisburg die Predigtbefugnis entzogen. Der Emmericher Pfarrer Paul Spätling dürfe sich innerhalb und außerhalb von Gotteshäusern nicht mehr im Namen der Kirche äußern, teilte das Bistum am Dienstag mit.

Der Priester vom Niederrhein habe am Montagabend Klischees über den Islam verbreitet. Zudem habe er kritisiert, dass während einer Pegida-Kundgebung in Köln die Beleuchtung des Doms ausgeschaltet worden war.

Wörtlich ließ der Bischof mitteilen: "Wir weisen die Aussagen von Herrn Pfarrer Spätling entschieden zurück. Wir distanzieren uns mit Nachdruck von seinem völlig verzerrten Bild von Geschichte und Gegenwart. Herr Pfarrer Spätling bedient mit seinen Äußerungen undifferenzierte Klischees gegenüber dem Islam. Er schürt mit seinen Aussagen eine Feindlichkeit gegen „den Islam“, die wir für gefährlich erachten. Mit solchen Äußerungen — für die Herr Pfarrer Spätling, indem er äußerlich sichtbar als katholischer Priester auftritt, auch noch seine Autorität als Pfarrer und Priester missbraucht — legt er die Grundlagen für rechte Ideologien, für Fremdenfeindlichkeit und für ein Gegeneinander der Religionen, die in der katholischen Kirche keinen Platz haben."

Der Pfarrer nehme allerdings im Bistum Münster nahezu keine priesterlichen Dienste mehr wahr, heißt es in der Mitteilung weiter.