Rekord bei Rentenalter: Altersrente jetzt bei 64 Jahren
Berlin (dpa) - Die Arbeitnehmer in Deutschland sind im vergangenen Jahr so spät in Rente gegangen wie lange nicht. Gleichzeitig sanken die Abschläge wegen vorgezogenen Renteneintritts auf den niedrigsten Wert seit 2003.
Das geht aus Statistiken der Deutschen Rentenversicherung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegen und über die zuerst die „Bild“-Zeitung berichtete.
Danach stieg das durchschnittliche Renteneintrittsalter der Männer 2012 von 60,9 auf 61,2 Jahre. Frauen gingen mit 61 (2011: 60,8) Jahren in Rente. Das waren die höchsten Werte seit mehr als 20 Jahren. Im Jahr 2000 gingen Männer noch im Schnitt mit 59,8 Jahren in den Ruhestand, Frauen mit 60,5 Jahren. Bei diesen Angaben handelt es sich um Gesamtzahlen inklusive Erwerbsminderungsrenten.
Bei den Altersrenten allein ist das durchschnittliche Zugangsalter binnen einem Jahr von 63,5 auf 64 Jahre 2012 gestiegen, wie die Rentenversicherung Bund mitteilte. Unter anderem demografische Einflüsse zeigten sich. Mehr Menschen seien 1947 geboren und erreichten deshalb 2012 die Regelaltersgrenze als in den beiden Jahren zuvor.
Weil die Beschäftigten immer länger arbeiten, müssen sie auch weniger Abschläge für vorgezogenen Ruhestand hinnehmen. Im Schnitt gingen Altersrentner mit Abschlägen 27 Monate vor dem regulären Rentenalter in den Ruhestand. Das ist der niedrigste Wert seit 2001 und ein Viertel weniger als 2011 (36,25 Monate).
Für jeden Monat vorgezogenen Ruhestand wird die Rente dauerhaft um 0,3 Prozent gekürzt. Rentner verzichteten dadurch vergangenes Jahr auf 87 Euro Rente im Monat. Im Jahr 2011 lag der Wert noch bei 109,15 Euro.