Rentensystem ist Politmurks

Die Rentenpolitik der neuen Bundesregierung ist ein Angriff auf den Generationenvertrag. Die Bereitschaft zur Solidarität wird auf eine zu harte Probe gestellt, wenn die Beitragszahler von morgen die Rentenversprechen von heute bezahlen sollen.

Ein Kommentar von Lothar Leuschen.

Foto: Michaelis, Judith

Das führt dazu, dass sich viele künftige Arbeitnehmer dem System entziehen werden. Denn wenn die Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung korrekt sind, steuern die Kinder von heute in ihrem Arbeitsleben 77 000 Euro mehr zur Rentenkasse bei als ihre Eltern. Das sind bei 45 Arbeitsjahren etwa 143 Euro mehr im Monat. Zu viel.

Deshalb braucht Deutschland keinen Politmurks der großen Koalition, sondern ein zukunftsfähiges Rentensystem, in dem staatliche und private Vorsorge in einem vernünftigen Verhältnis stehen und immer noch soviel für Solidarität übrigbleibt, dass niemand, der 40 und mehr Jahre gearbeitet hat, in Armut leben und sterben muss.