Sachsens Verfassungsschutzchef soll im NSU-Prozess aussagen

München (dpa) - Der sächsische Verfassungsschutzchef Gordian Meyer-Plath soll heute als Zeuge im NSU-Prozess aussagen. Er war in den 90er Jahren Beamter des brandenburgischen Verfassungsschutzes und führte den V-Mann „Piatto“.

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Dieser spähte im Auftrag von Meyer-Plath die Chemnitzer Neonazi-Szene aus, die das abgetauchte NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt versteckt und unterstützt haben soll. Wenig später begann die Serie der zehn Mordanschläge, für die sich Zschäpe und vier mitangeklagte mutmaßliche Helfer vor Gericht verantworten müssen.

Das Oberlandesgericht München will außerdem ein damaliges Mitglied der Jenaer Szene im Zeugenstand befragen. Am Dienstag hatte das Gericht die Verhandlung überraschend absagen müssen, weil Zschäpe erneut erkrankt war. Die Angeklagte sitzt seit mehr als drei Jahren in Untersuchungshaft.

Zschäpe muss sich für zehn überwiegend rassistisch motivierte Morde verantworten, die den Rechtsterroristen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) zugeschrieben werden. Mit ihr sind vier mutmaßliche Helfer angeklagt.