„Geierabend“ Schrott-Orden: Frauke Petry will den „Pannekopp“ nicht
Dieser Orden ist eine Strafe. Wer beim „Geierabend“ schlecht benotet wird, bekommt ihn zugesprochen. Doch Frauke Petry giftet zurück.
Dortmund (dpa) - AfD-Chefin Frauke Petry hat den Anti-Orden „Pannekopp“ des Ruhrgebietskarnevals gewonnen - will ihn aber nicht. Die karnevalistisch-boshafte Auszeichnung wird in jedem Jahr vom Team des „Geierabends“ in Dortmund verliehen. Petry erhalte den aus Stahlschrott zusammengeschweißten Orden für eine Bemerkung über ihre Jugendzeit in Bergkamen bei Dortmund, teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Demnach hatte sie gesagt, dort habe es schon in den 1990er Jahren rechtsfreie Räume gegeben - „No-Go-Areas“. Die „Geierabend“-Leute schlussfolgern: „Petry geht gar nicht! Wo sie erscheint, breitet sich schlagartig eine mobile No-Go-Area aus.“
Der Ordensträgerin stand offensichtlich nicht der Sinn nach solchen Späßen - sie reagierte völlig ernst: „Anders als die lustigen Karnevalisten beim Geierabend haben die Menschen, die in solchen Gebieten leben müssen, überhaupt keinen Spaß an der täglichen Kriminalität vor ihren Haustüren“, erwiderte sie in einer Stellungnahme und führte noch weitere Missstände auf. Und der Geierabend-Truppe gab sie mit auf den Weg: „Klamauk gehört zum Karneval. Wenn Klamauk jedoch die Lebenswirklichkeit der Bürger verhöhnt, verkommt er zur billigen Comedy-Propaganda der Mächtigen.“
Der „Pannekopp“ wiegt 28,5 Kilogramm und muss nach den Statuten bis zum Ende der Fastenzeit um den Hals getragen werden. Wohl deshalb hat ihn bislang auch noch niemand in Empfang genommen - bis auf einen stämmigen lokalen SPD-Politiker vor Jahren. Verliehen wird er nach Publikumsabstimmungen bei den „Geierabend“-Sitzungen.